Zuversicht wächst Job-Daten stützen den Dollar
05.01.2011, 17:10 UhrDer Kurs gerät stark unter Druck. Dazu tragen bessere Aussichten auf dem US- Arbeitsmarkt bei.
Zuversichtlich stimmende Daten vom US-Arbeitsmarkt haben dem Dollar Rückenwind gegeben. Der Greenback stieg zum Euro, zum Schweizer Franken und zum japanischen Yen um jeweils rund anderthalb Prozent.
Nach einer Reihe bereits positiv aufgenommener US-Daten in den vergangenen Wochen lieferte nun auch der Arbeitsmarktreport des privaten US-Dienstleisters ADP neue Signale für eine in Schwung kommende US-Wirtschaft. Im privaten Sektor wurden in der weltgrößten Volkswirtschaft im Dezember 297.000 neue Stellen geschaffen, Analysten hatten lediglich 100.000 prognostiziert.
"Das Plus der Stellen in der US-Privatwirtschaft ist überraschend stark ausgefallen, aber die Trendwende am US-Arbeitsmarkt ist damit noch lange nicht geschafft", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Der Weg bleibt holprig, vor allem weil im Laufe des Jahres global mit einer Abschwächung der konjunkturellen Dynamik zu rechnen ist. Grundsätzlich sind die US-Zahlen aber erst einmal eine gute Konjunkturnachricht und wirken sich daher positiv auf den Dollar aus." Auch der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor fiel mit 57,1 Punkten im Dezember etwas besser aus als erwartet.
Der Euro sank bis auf 1,3135 Dollar nach 1,33 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,3213 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7568 (0,7451) Euro. Zur Schweizer Währung stieg der Dollar bis auf 0,9644 (spätes Vortagesgeschäft: 0,9482) Franken und Japaner mussten für den Greenback 83,24 (82,00) Yen hinlegen.
Der Anstieg des Euro in den vergangenen Tagen auf zeitweise über 1,34 Dollar war der Commerzbank zufolge vor allem auf den dünnen Handel zu Jahresbeginn zurückzuführen. "Jetzt mit zunehmender Handelsaktivität hat eine Korrektur eingesetzt", sagte Devisenexpertin Antje Praefcke. Die Schuldenkrise in der Eurozone habe noch nicht für große Marktbewegungen gesorgt. Die Lage an den Anleihenmärkte der Randländer der Eurozone ist noch ruhig.
Blick nach Portugal
Am Rentenmarkt wagte sich Portugal als erstes Euro-Krisenland im neuen Jahr an den Kapitalmarkt: Die Finanzagentur platzierte Staatsanleihen mit sechsmonatiger Laufzeit im Volumen von 500 Mio. Euro. Die Nachfrage übertraf das Angebot um das 2,6-fache . Allerdings musste das Land - das nach Griechenland und Irland als ein potenziell nächster Kandidat für den EU-Rettungsschirm gesehen wird - mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,686 Prozent so viel Zinsen zahlen wie noch nie seit der Euro-Einführung. Die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Anleihe stieg auf 6,767 Prozent, blieb damit aber deutlich unter dem Hoch bei über 7,2 Prozent vom November.
Unterdessen war eine erste Anleihe der EU-Kommission offenbar heiß begehrt. Für die rund fünf Mrd. Euro schwere Emission gingen nach Angaben von mit der Transaktion vertrauten Personen Anfragen über 20 Mrd. Euro ein. Der Preis solle nach Angaben der begleitenden Banken auf zwölf Basispunkten über Swapmitte festgesetzt werden. Als Emittent finanziert die EU damit einen Teil ihres Beitrags am Rettungspaket für Irland.
Quelle: ntv.de, rts