Sieben-Monats-Hoch Kakao mit Sahnehäubchen
20.02.2007, 14:31 UhrSpekulationen auf eine schlechte Ernte in Westafrika haben den Preis für Kakao am Dienstag auf ein Sieben-Monats-Hoch getrieben. Eine Tonne kostete in der Spitze 984 Pfund. "Offenbar ist der Markt der Einschätzung, dass die jüngsten Regenfälle nicht ausreichen", sagte ein Händler. Experten gehen davon aus, dass die Ernte in Ghana, dem weltweit zweitgrößten Kakaoproduzenten, wegen Trockenheit hinter der des Vorjahres zurückbleiben wird.
Spekulationen auf eine nachlassende Nachfrage setzte den Ölpreis erneut unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der wichtigen Sorte Brent verbilligte sich auf 57,78 US-Dollar. "Die Kältewelle im Nordosten der USA, die den Preis gestützt hatte, scheint sich abzuschwächen", sagte Ken Hasegawa vom Rohstoff-Brokerhaus Himawari CX. "Dadurch wird der Aufwärtsdruck geringer und es öffnet sich Raum für Kursrückgänge."
Bei den Basismetallen bewegten sich die Kurse kaum. "Die Chinesen fehlen wegen der Neujahrsfeiern", sagte Analyst Michael Widmer von der Investmentbank Calyon. Auf dem aktuellen Niveau seien größere Kursverluste nicht zu befürchten. Sein Kollege William Adams von BaseMetals.com schloss sogar eine Rally nicht aus. Viele Anleger hätten auf einen weiteren Preisverfall spekuliert und könnten gezwungen sein, wieder in den Markt einzusteigen, um ihre Verluste zu begrenzen. "Vor allem in den Märkten mit frischen Versorgungsängsten - also Zinn und Blei", betonte er.
Derzeit liegen die Blei-Lagerbest ände in Europa bei Null. In den vergangenen zwei Wochen hat sich das unter anderem für Autobatterien verwendete Metall insgesamt um 14 Prozent auf aktuell 1.755 US-Dollar je Tonne verteuert. Zinn lag mit 13.250 US-Dollar knapp unter seinem kürzlich markierten Rekordhoch von 13.300 US-Dollar. Kupfer verbilligte sich leicht auf 5.700 US-Dollar.
Der Preis für Gold bewegte sich in einer engen Spanne. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostete 667 US-Dollar. Ein Sprung über die Marke von 700 US-Dollar ist nach Einschätzung von Börsianern aber nur eine Frage der Zeit. "Der US-Dollar wird sich bis zum Ende der ersten Jahreshälfte voraussichtlich weiter abschwächen", betonte Analyst Tariq Salaria von Standard Chartered. Ein fallender US-Dollar verstärkt üblicherweise die Gold-Nachfrage, weil dadurch das Edelmetall für Anleger außerhalb der USA billiger wird.
Der Reuters/Jeffries Rohstoffindex CRB lag zur Eröffnung 0,1 Prozent im Minus bei 306 Punkten.
Quelle: ntv.de