Von Panik keine Spur Krim-Krise lässt Asien-Börsen kalt
17.03.2014, 07:45 Uhr
Die Krim soll zu Russland, so das Ergebnis des Referendums. Das wird vom Westen allerdings nicht anerkannt - eine Sanktionsspirale wird befürchtet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nach dem Krim-Referendum ist vor den Sanktionen - das befürchten zumindest die Börsianer in Tokio. In Schanghai sehen das die Anleger schon lockerer.
Mit einer schwächeren Tendenz aber ohne Ausverkauf präsentiert sich der japanische Aktienmarkt nach dem Referendum auf der Halbinsel Krim. Die in der Mehrheit russischen Bewohner hatten für einen Anschluss der Krim an Russland gestimmt. Der Ausgang der Volksabstimmung auf der Krim sei zwar erwartet worden, sagte Tohru Sasaki von JP Morgan Chase. "Das Augenmerk liegt jetzt darauf, welche Schritte Russland und der Westen als nächste unternehmen werden."
Es wird das Lostreten einer Sanktionsspirale befürchtet, in der sich der Westen und Russland mit Strafmaßnahmen überziehen und so ihre eng miteinander verwobenen Wirtschaften gegenseitig schwächen.
Don't panic
In dieser Situation überwiegt an den Finanzmärkten die Risikoaversion. Von Panik ist indessen auch nichts zu spüren. An den Aktienmärkten sind die Ausschläge relativ gering. In Schanghai lag der Shanghai Composite um 0,4 Prozent im Plus, nachdem der chinesische Staatsrat am Wochenende einen "Urbanisierungsplan" beschlossen hat. Bis 2020 sollen 60 Prozent der chinesischen Bevölkerung in Städten leben. Das stützt Aktien von Unternehmen, die im weitesten Sinne der Immobilien- und Baubranche zuzurechnen sind.
In Japan ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent tiefer aus dem Handel mit rund 14.278 Punkten. Das Minus ging vor allem auf das Konto der starken japanischen Landeswährung Yen, die die Exporte der japanischen Unternehmen verteuert. Der MSCI-Index für die Aktienmärkte ohne Japan notierte 0,1 Prozent im Plus.
Softbank dankt Alibaba
Unter den Einzelwerten büßten die Aktien von Nikon in Tokio 2,6 Prozent ein. Der staatliche chinesische Fernsehsender China Central Television warf dem Unternehmen vor, fehlerhafte Kameras zu verkaufen und sich vor Garantieleistungen zu drücken.
Der Kurs des japanischen Internetunternehmens Softbank stieg um 5,5 Prozent, nachdem die chinesische Alibaba am Wochenende ihren Börsengang in den USA angekündigt hat. Softbank hält etwa 37 Prozent an Alibaba. Der Börsengang dürfte über 15 Milliarden Dollar einbringen, schätzen informierte Personen.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ