Asien beäugt US-Banken Kursverluste in Tokio
18.01.2010, 08:20 UhrMit Blick auf die laufende Bilanzsaison an der Wall Street stellen sich Anleger an den asiatischen Aktienmärkten neu auf: Verluste der US-Bank bei der Hypothekenfinanzierung und im Kreditkartengeschäft werfen ein neues Licht auf die Perspektiven der US-Wirtschaft.

Reflexionen in Tokyo: "Wenn auf dem Haupt-Exportmarkt keine verbrauchergestützte Erholung zu erwarten ist, ist dies ziemlich negativ für Asien."
(Foto: REUTERS)
Die am Freitag vorgelegten Zahlen des Finanzriesen JP Morgan Chase weckten Zweifel an der Nachfrage der Verbraucher im für die Region wichtigsten Exportmarkt USA. Vor allem der Nikkei verzeichnete Verluste. In China belasteten Warnungen der Regulierer an Banken, bei der Kreditvergabe in diesem Jahr vorsichtig zu sein.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit 1,2 Prozent auf 10.855 Punkten im Minus. Der breiter gefasste Topix-Index fiel um 0,9 Prozent auf 957 Zähler. Auch die Märkte in Shanghai, Taiwan und Hongkong verzeichneten Abschläge. In Singapur und Südkorea hingegen gab es Gewinne. An der Seouler Börse trieben Technologie- und Kernkraftwerte den Markt an.
"Wenn auf dem Haupt-Exportmarkt keine verbrauchergestützte Erholung zu erwarten ist, ist dies ziemlich negativ für Asien", sagte Analyst Andrew Sullivan von MainFirst Securities. Ausländische Händler zeigten sich wegen des US-Feiertags am Montag zurückhaltend. Die US-Märkte sind am Martin-Luther-King-Tag geschlossen.
In Japan gehörten Bankenwerte zu den größten Verlierern. Die Aktien von Mizuho gaben 1,6 Prozent nach. Die Papiere des Konkurrenten Sumitomo Mitsui büßten 0,8 Prozent ein. In dieser Woche werden noch Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley ihre Bilanzzahlen veröffentlichen und damit weiteren Aufschluss über die Situation der Verbraucher in den USA liefern.
Auch die Anteilsscheine von Nippon Oil verloren zu Beginn der Woche gut 2,9 Prozent. Der Irak übt Druck auf den Ölkonzern aus, eine Einigung über die Entwicklung des Nassirija-Ölfeldes zu erzielen.
Anhaltende Sorgen um die griechischen Finanzen belasteten den Euro und stärkten Yen. Die Regierung in Athen kämpfe noch darum, die Märkte von ihren Reformplänen zu überzeugen, hieß es in einer Mitteilung der australischen Bank Westpac. "Der Markt ist ultraempfindlich, was jede damit verbundene Nachricht oder Information angeht."
Ein Euro wurde mit 1,4369 Dollar bewertet nach 1,4386 Dollar im späten New Yorker Handel am Freitag. Der Dollar wurde mit 90,87 Yen gehandelt nach 90,82 Yen in den USA.
Quelle: ntv.de, rts