EZB zwingt zur Vorsicht Euro stabilisiert sich
05.02.2014, 17:40 Uhr
Seit Sommer ist er Staatsoberhaupt, doch erst jetzt werden Münzen mit seinem Konterfei geprägt: Belgiens König Philippe.
(Foto: REUTERS)
An den Devisenmärkten präsentiert sich der Handel zur Wochenmitte mit vergleichsweise stabilen Kursen. Für Gesprächsstoff sorgt neben der Europäischen Zentralbank auch die US-amerikanische Innenpolitik.
Der Eurokurs hat weiterhin keine klare Richtung gezeigt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3525 US-Dollar.
Damit bewegte sich der Kurs ungefähr auf dem Niveau vom frühen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3543 (Dienstag: 1,3519) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7384 (0,7397) Euro.
Zwischenzeitliche Gewinne gab der Euro rasch wieder ab. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Instituts ADP war etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hatte den Dollar vorübergehend belastet. Der ADP-Bericht gilt als Hinweis auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht. Die US-Notenbank orientiert sich in ihrer Geldpolitik stark am Arbeitsmarkt.
Im Nachmittagshandel erholte sich der Dollar wieder. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor stieg stärker als erwartet. "Nachdem der Industrieindex einen überraschend kräftigen Einbruch signalisiert hatte, sorgt der Anstieg im Servicebereich für Erleichterung", schreibt die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in einem Kommentar. Die Wachstumssorgen in den USA sollten sich in Grenzen halten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83220 (0,82905) britische Pfund, 136,78 (137,05) japanische Yen und 1,2222 (1,2215) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1254,50 (1250,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 410,00 (29 320,00) Euro.
Investoren warten vor den geldpolitischen Entscheidungen der EZB an diesem Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ab, wie es aus dem Handel hieß. Einige Investoren spekulierten darauf, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag die Zinsen senkt, um Deflationsgefahren entgegenzuwirken.
Der Markt ist Beobachtern zufolge unsicher, wie stark sich der ungewöhnlich harte Winter in den USA auf die Konjunktur der größten Volkswirtschaft der Welt auswirkt. Zuletzt hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie überraschend stark eingetrübt und der Risikofreude der Anleger einen Dämpfer versetzt.
Am Nachmittag stehen Stimmungsdaten der US-Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen auf dem Programm. "Hier ist entsprechend Vorsicht angebracht", erklärt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen die Zurückhaltung der Anleger.
USA nähern sich der Schuldengrenze
Der Commerzbank zufolge droht dem US-Dollar keine Gefahr durch ein neuerliches innenpolitisches Kräftemessen in den USA über die Schuldenobergrenze. Bislang habe die wieder aufkeimende Diskussion keinen Einfluss auf den Devisenmarkt gehabt, so die Analysten. Dies dürfte daran liegen, dass es für die Finanzmärkte klar sei, dass die Republikaner das Kräftemessen erneut verlieren dürften. Aus dieser Richtung drohe dem Dollar also keine Gefahr.
Nach einem Etatkompromiss zwischen Demokraten und Republikanern im Vorjahr ist die Schuldengrenze bis zum Freitag ausgesetzt. Finanzminister Jack Lew warnte bereits, falls es keine Einigung gebe, könnten die USA durch besondere Etatmaßnahmen höchstens bis Ende des Monats zahlungsfähig bleiben.
Quelle: ntv.de, jga/mmo/dpa/rts/DJ