Kalter Wind von der Dallas-Fed US-Börsen kühl erwartet
12.11.2013, 14:51 Uhr
Was bringt der Dienstag außer Hektik und Gedrängel: An der Wall Street lauschen Strategen auf neue Hinweise aus der Fed.
(Foto: AP)
An den New Yorker Aktienmärkten müssen sich Anleger wohl auf leicht fallende Kurse zum Auftakt einstellen: Beobachter verzeichnen reichlich Unruhe an der Wall Street. Die Debatte um den großen Fed-Exit lässt die Börsianer nicht in Frieden.
Die schwelende Furcht vor den Folgen der anstehenden Wende in der US-Geldpolitik dürfte die Wall Street zum Start am Dienstag ins Minus drücken. Seit Monaten sind die Anleger wegen der Unsicherheit in dieser Frage der Exit-Strategie der US-Notenbank hin- und hergerissen. Diesmal sind es Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve von Dallas, Richard Fisher, die Sorge bereiten. Fisher sagte, die Investoren sollten sich auf eine Reduzierung der Käufe vorbereiten, das Kaufprogramm könne nicht ewig laufen. Eigentlich ist dies nichts Neues, aber der Markt nimmt es offenbar zum Anlass für Verkäufe. Der S&P-500-Future verliert eine gute Stunde vor dem Start 0,2 Prozent, der Nasdaq-Future gibt 0,3 Prozent ab.
Die Stimmung kann allerdings rasch wieder drehen, meinten Marktbeobachter. Im Tagesverlauf werden sich nämlich noch zwei weitere Fed-Repräsentanten äußern, Narayana Kocherlakota aus Minnesota und Dennis Lockhart aus Atlanta.
In die jüngsten recht guten Konjunkturdaten reiht sich der vorbörslich mitgeteilte National Activity Index der Fed von Chicago ein. Er ist im September leicht gestiegen auf 0,14 nach 0,13 im August.
Auch wenn die Geldpolitik wieder in den Mittelpunkt gerückt ist, ist die Berichtssaison noch nicht ganz vorüber. So hat der Satelliten-TV-Dienstleister Dish Network über sein drittes Quartal berichtet, in dem er in die Gewinnzone vorgeprescht ist. Pro Aktie verdiente Dish 68 Cent, Experten hatten nur mit 43 Cent gerechnet. Das Papier verteuert sich im vorbörslichen Geschäft um 4,2 Prozent.
Dagegen geht es mit der Aktie von News Corp knapp 2 Prozent abwärts. In ihrem ersten Geschäftsquartal hatte der Medienkonzern 3 Cent je Aktie verdient, während Analysten 5 Cent erwartet hatten. Der Umsatz lag mit 2,07 Milliarden ebenfalls unter der Analystenschätzung von 2,18 Milliarden Dollar.
Am Edelmetallmarkt pendelt der Preis für Gold unterdessen um das Niveau, das er nach seinem Fall am Freitag erreicht hat - also etwa bei 1280 Dollar je Feinunze. Der Ölpreis für die Sorte WTI ist weiter auf dem Rückmarsch, nach einem Schlussstand am Montag bei 95,14 Dollar je Barrel steht er nun nur noch bei 94,74 Dollar. Rohstoffexperten verweisen auf die leichte Entspannung in der Iran-Krise, nachdem das Land den Vereinten Nationen zusätzliche Inspektionen der Nuklear-Anlagen zugebilligt hat.
An den Devisenmärkten zeigt sich der Euro deutlich erholt und notiert wieder ein ganzes Stück über der Marke von 1,34 Dollar. Aktuell kostet er 1,3432 Dollar. Die US-Anleihen stehen unter Druck. Am Vortag fand wegen des "Veterans Day" kein Handel am US-Bond-Markt statt, nun steht die Rendite der zehnjährigen Papiere bei 2,77 Prozent nach 2,74 Prozent am Freitag. Hier lastet ebenfalls die Sorge vor einem bald anstehenden Rückfahren der Anleihekäufe durch die US-Notenbank.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ