Repower macht Wind Nemax unter Druck
25.03.2002, 20:25 UhrDeutliche Kursgewinne der Mobilcom-Aktie und der erfolgreiche Börsengang des Windanlagenherstellers Repower stützten den Neuen Markt. Über weite Strecken konnten beide Indizes sogar Gewinne verbuchen. Die schwächelnde Nasdaq setzte den Nemax im späten Handel aber unter Druck. Der Nemax 50 verlor 0,5 Prozent auf 1.029 Zähler, der Nemax All Share büßte 0,7 Prozent ein auf 1.027 Punkte.
Der Börsengang von Repower ist der erste seit Sommer 2001, und das ist nach Einschätzung von Händlern positiv zu werten. "Der gesamte Markt wartet auf den ersten erfolgreichen Börsengang", sagte Stephan Sturm von Crdit Suisse First Boston. Der Börsengang sei ein positives Signal. Vorbörslich wird die Aktie leicht über ihrem Ausgabepreis von 41 Euro getaxt.
Die Mobilcom- Aktie konnte 9,5 Prozent zulegen auf 15,00 Euro, nachdem es Spekulationen gibt, wonach France Tlcom das Aktienpaket von Mobilcom- Gründer Schmid zum Preis von 22 Euro je Aktie übernehmen will. Dies sei ein "wahrscheinliches Szenario", hieß es am Montag aus verhandlungsnahen Kreisen. France Tlcom dagegen zeigt sich bedeckt und teilte mit, die Gespräche seien in vollem Gange.
Comdirect hat im Geschäftsjahr 2001 einen Konzernverlust nach Steuern von gut 160 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vorjahr erzielte der Direkt-Broker noch einen Gewinn von immerhin 2,7 Mio. Euro. Die mehrheitlich zur Commerzbank gehörende Online-Bank will aber im laufenden Jahr wieder die Gewinnschwelle erreichen. Und das, obwohl Comdirect-Chef Bernt Weber davon ausgeht, dass sich die Börsen erst im Herbst wieder deutlich erholen werden. Die Aktie von Comdirect konnte sich aber bereits am Montag erholen und gewann 0,2 Prozent auf 10,44 Euro.
Möglicherweise honorieren die Anleger mit dem Kursanstieg Wachstumsphantasie. In Großbritannien will Comdirect nämlich durch Übernahmen wachsen. Im Zuge der Marktkonsolidierung führe man Gespräche mit möglichen Partnern, hieße es. Konkrete Ergebnisse lägen allerdings noch nicht vor.
Auch das Biotechnologieunternehmen Evotec OAI hat seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2001 vorgelegt. Beim operativen Ergebnis wurde ein Verlust in Höhe von 12,8 Mio. Euro eingefahren nach 14,4 Mio. Euro im Vorjahr. Analysten hatten für 2001 ein Minus von 11,9 Mio. Euro erwartet - Evotec dürfte sich also mit einigen Fragen konfrontiert sehen. Nicht zufrieden dürfte Evotec dagegen mit der Umsatzentwicklung sein - mit 63,2 Mio. Euro wurden die Erwartungen von Analysten in Höhe von 67,5 Mio. Euro verfehlt.
Für 2003 zeigt sich Evotec optimistisch - im kommenden Geschäftsjahr will das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben. Bereits im laufenden Jahr soll die Gewinnschwelle erreicht werden. Im ersten Quartal erwartet Evotec eine so genannte Meilensteinzahlung von Altana für die Entwicklung eines neuen Testprogramms zur Identifizierung von Arzeistoffen. Meilensteinzahlungen fallen immer dann an, wenn bestimmte Forschungs-Etappen erreicht worden sind. Die Aktie von Evotec verlor 1,6 Prozent auf 8,85 Euro.
Zahlen hat auch World Of Medicine (W.O.M.) vorgelegt. Der Überschuss ging demnach um ein Drittel zurück von 0,3 auf 0,2 Millionen Euro, während der Umsatz um knapp 29 Prozent zulegte von 23,6 auf 30,4 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie schrumpfte um 50 Prozent von 4 auf 2 Cent. Den Anlegern schmeckte das gar nicht, und die Aktie von World of Medicine verlor 11,4 Prozent auf 5,37 Euro.
Nach Angaben von W.O.M. wurde das Ergebnis in 2001 unter anderem durch den Aufbau des Vertriebs in Asien und Investitionen in Vertrieb und Marketing in den USA belastet. Für 2002 erwarte man nach wie vor ein Umsatzwachstum auf rund 40 Mio. Euro, korrigierte die EBIT-Prognose gleichzeitig aber auf rund 3 Mio. Euro. Im Geschäftsbereich VisionWORLD erhielt W.O.M. zwei Zulassungen der US-Gesundheitsbehörde FDA.
Auch beim Biotechunternehmen Macropore liefen die Geschäfte schlecht. 2001 ist der Umsatz kräftig eingebrochen. Mehr noch: die eigenen Planungen wurden deutlich verfehlt. Beim Nettoverlust lag man dagegen mit 11,2 Millionen Euro etwas besser als geplant. Dennoch gab der Kurs kräftig ab: minus 15,5 Prozent auf 3,21 Euro.
Gute Daten kommen von der Konjunkturseite. Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Februar auf Grund niedrigerer Energiekosten so stark gesunken wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden von Montag früh, gingen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozent zurück. Einen stärkeren Preisrückgang hatte es zuletzt im September 1999 mit -0,5 Prozent gegeben.
Hauptursache für das weiter rückläufige Preisniveau waren die im Jahresvergleich niedrigeren Energiekosten. Sie verringerten sich im Februar um 2,6 Prozent. Teurer wurden dagegen Investitionsgüter (+1,5 Prozent) und Konsumgüter.
Quelle: ntv.de