Asien schwingt sich hoch Nikkei auf 18-Monats-Hoch
26.03.2010, 09:50 UhrDie Aktienmärkte in Fernost verabschieden sich zum Teil mit deutlichen Gewinnen aus der Handelswoche. In Japan profitieren vor allem Technologiewerte von Aussichten auf kräftige Unternehmensgewinne.
Die Aktienmärkte in Fernost haben sich mit zum Teil deutlichen Gewinnen aus der Handelswoche verabschiedet. In Tokio schloss der Nikkei-Index auf dem höchsten Stand seit rund 18 Monaten. Hier profitierten vor allem Technologiewerte wie Advantest von Anzeichen für eine anziehende Nachfrage und Aussichten auf kräftige Unternehmensgewinne.
Nach dem Yen-Rückgang am Vortag waren aber auch andere Exportwerte wie Mazda gefragt. An der Börse in Schanghai sorgte die Andeutung der Zentralbank für gute Stimmung, dass in den nächsten Monaten mit keiner Zinserhöhung zu rechnen sei. Auch die weltgrößte Bank ICBC belebte hier das Geschäft: Sie will Wandelanleihen von bis zu 25 Mrd. Yuan (rund 2,7 Mrd. Euro) ausgeben.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,6 Prozent im Plus bei 10.996 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,5 Prozent auf 966 Punkte. Der Aktienmarkt in Schanghai lag 1,4 Prozent im Plus. Die Börsen in Hongkong, Singapur, Taiwan und Korea verbuchten Gewinne von jeweils etwa einem halben Prozent.
In Tokio stiegen die Papiere von Sony um 2,1 Prozent, die Aktien von Advantest um gut drei und die Anteilsscheine von Tokyo Electron um 2,7 Prozent. Unter den Exportwerten gehörte Canon mit einem Plus von 1,9 Prozent ebenfalls zu den großen Gewinnern.
Die Mazda-Aktien legten 2,1 Prozent zu. Sie profitierten auch von einem Zeitungsbericht, wonach der Autobauer 2013 ein Hybrid-Auto in der Mittelklasse mit Kernkomponenten des Rivalen Toyota auf den Markt bringen will. Toyota-Titel stiegen um 1,5 Prozent. Die Aktien des Konkurrenten Nissan legten um 1,2 Prozent zu. Der Zeitung "Nikkei" zufolge stehen Nissan und Daimler kurz vor dem Abschluss von Gesprächen über eine Überkreuzbeteiligung unterhalb von fünf Prozent.
"Es gibt heute nur wenige Verkaufsimpulse und dagegen viel mehr Gründe, bereits auf die nächste Woche zu blicken", sagte Analyst Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities. Vor allem von den US-Arbeitsmarktdaten am kommenden Freitag erhofften sich die Anleger positive Konjunkturhinweise.
Die Anleger in New York sorgten aber noch um die Lösung der Schuldenkrise in Griechenland. Der Euro erholte sich in Fernost nach der EU-Einigung auf einen Schutzschirm für das Mittelmeerland etwas. Die Gemeinschaftswährung stieg am Freitag auf 1,3342 Dollar von 1,3278 im späten US-Handel. Am Vortag war sie wegen der Unsicherheiten über die Hilfsbereitschaft der Europäischen Union in der griechischen Schuldenkrise noch auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten gefallen.
Freundliche Tendenz in Südkorea
In Seoul gingen die Aktien mit freundlicher Tendenz aus dem Handel, nachdem der Notfallplan für Griechenland mit Erleichterung aufgenommen worden war. Der Kospi gewann 0,6 Prozent auf 1698 Punkte. Im frühen Handel hatte der Index zunächst Verluste verzeichnet. Später traten verstärkt ausländische Adressen als Käufer auf, wie Händler berichteten.
Überdurchschnittlich hohe Kursgewinne verzeichneten Aktien von Reedereien, die von der Hoffnung auf eine Belebung des Welthandels profitierten. STX Pan Ocean stiegen um 6,6 Prozent, Hanjin Shipping legten um 6,1 Prozent zu. Stahlwerte waren ebenfalls gesucht. Posco gewannen 1,1 Prozent, Hyundai Steel 1,3 Prozent.
LG Electronics rückten um 1,3 Prozent vor. Die Titel seien von Spekulationen getragen worden, dass LG in diesem Jahr zu den führenden Herstellern von Smartphones aufschließen könne, hieß es zur Begründung. Automobilhersteller gingen mit Verlusten aus dem Handel. Hyundai Motor verloren 0,9 Prozent und Kia Motors 0,4 Prozent.
Gewinne in China
Kursgewinne im Bankensektor ließen die chinesischen Aktienmärkte fester schließen. Der Shanghai-Composite-Index stieg um 1,3 Prozent auf 3060 Zähler. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index um 1,3 Prozent zu. Händler berichteten von einer Rotation aus Small und Mid Caps in Blue Chips, von der vor allem die Bankenaktien profitiert hätten. Ursächlich für diese Umschichtung sei die Kursentwicklung der Aktien in der zweiten und dritten Reihe gewesen, die nun schon relativ teuer seien.
Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) und Bank of China profitierten zudem von überraschend gut ausgefallenen Geschäftszahlen. ICBC legten um 0,6 Prozent und Bank of China um 1,7 Prozent zu. In Hongkong gewannen HSBC 2,3 Prozent. PetroChina fielen um 0,8 Prozent, nachdem das Unternehmen enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hatte.
Quelle: ntv.de, rts/DJ