US-Konjunktur und Euro-Hilfen Nikkei deutlich fester
17.10.2012, 08:50 Uhr
Einfach mal ausspannen: Die Kurse klettern auch so.
(Foto: REUTERS)
Nicht nur an den Devisenmärkten atmen die Investoren auf. Auch an Asiens Börsen finden die Anleger Gefallen an der Nicht-Herabstufung der spanischen Bonität durch Moody's. Störfeuer liefern US-Quartalszahlen, die vor allem Chipwerte belasten. Banken legen dagegen zu.
An den asiatischen Börsen haben die Kurse dank der Bestätigung des spanischen Kreditratings durch Moody's quer durch die Bank zugelegt. In Australien kletterten die Aktien in der Folge beispielsweise auf ein 15-Monatshoch. Auch an den anderen Finanzplätzen dominierten die Pluszeichen.
Die US-Ratingagentur Moody's hatte die Bewertung für die spanischen Staatsschulden auf "Baa3" belassen, allerdings nur eine Stufe über Ramschstatus und mit negativem Ausblick. Moody's hatte im Juni eine Überprüfung des Ratings und eine mögliche Abstufung angekündigt. Die Entscheidung lindert die Anspannung an den Märkten und treibt die Kurse nach oben.
Der Nikkei-Index kletterte zeitweise um 1,6 auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche. Aus dem Handel ging er 1,2 Prozent fester bei 8806 Punkten. Beim breiter gefassten Topix betrug der Zuwachs gut ein Prozent auf 739 Stellen.
US-Konjunktur hilft
Gute Nachrichten kamen auch aus den USA. Die Wall Street hatte deutlich zugelegt, nachdem das Vertrauen der Hausbauer sich auf das höchste Niveau seit Oktober 2006 vorgeschoben hatte. "Die US-Wirtschaft scheint sich wieder zu beschleunigen. Das sind willkommene Nachrichten für die Weltwirtschaft", sagte Fondsmanager Tim Schroeders von Pengana Capital.
Doch die großen Nachrichtenbrocken haben die Märkte diese Woche noch zu verarbeiten. Am Donnerstag kommen in China Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal heraus, ein wichtiger Indikator für das Wohlbefinden der größten asiatischen Ökonomie. Am gleichen Tag beginnt ein EU-Gipfel, von dem man sich Signale zur Lösung der europäischen Schuldenkrise erhofft.
US-Quartalszahlen befanden sich ebenfalls im Fokus. Johnson & Johnson hatte Ergebnisse präsentiert, die leicht über den Erwartungen lagen, während Intels Gewinn ebenso wie der IBM-Umsatz abgebröckelt war. Die schwachen Quartalszahlen der US-Technologievorreiter machen den japanischen Halbleiterherstellern zu schaffen. Advantest Corp verbilligten sich um 2,2 Prozent und Tokyo Electron um 0,7 Prozent.
Softbank erholten sich weiter von dem Kurseinbruch der vergangenen Woche. Das Papier war in die Knie gegangen, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern 70 Prozent der Anteile am US-Mobilfunkbetreiber Sprint Nextel übernimmt.
Bei Banken griffen Investoren wegen der Goldman-Zahlen zu: Papiere des Finanzinstitutes Nomura Holdings gewannen 3,3 Prozent.
China wartet ab
In Südkorea gewann der Kospi-Index 0,8 Prozent. Australiens S&P/ASX 200 verbesserte sich um 0,8 Prozent. Hier brillierten gerade die Minenbetreiber: Rio Tinto verteuerten sich um 1,8 Prozent und BHP Billiton um 1,1 Prozent.
In Shanghai notieren die Kurse kaum verändert. Die Händler bleiben in Lauerstellung vor den Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt. "Die bereits veröffentlichten makroökonomischen Daten fielen gemischt aus. Das Augenmerk richtet sich jetzt auf die Zahlen vom Donnerstag. Sie könnten zeigen, dass die Wirtschaft einen Boden gefunden hat. Eine starke Kehrtwende ist allerdings unwahrscheinlich", sagte Li Xiaoxuan von Shenyin Wanguo Securities.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong kletterte um 0,9 Prozent, bereits das elfte Kursplus innerhalb der vergangenen dreizehn Handelssitzungen. Transport- und Konsumtitel zeigten sich in besonders robuster Verfassung. Cosco Pacific legten um 3,2 Prozent und Want Want China um 2,1 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts/DJ