Marktberichte

Größter Gewinn seit zwei Wochen Nikkei feiert Dow-Rekord

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(Foto: REUTERS)

An den japanischen Börsen lassen sich die Anleger von der guten Stimmung in New York anstecken. Dort hatte die Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung die Investoren zum Zugreifen animiert. Das ließ auch die stotternde China-Konjunktur verblassen.

Freundliche Vorgaben aus den USA haben dem japanischen Aktienmarkt Auftrieb verliehen. Der Rekord-Schlussstand des Dow-Jones-Index an der Wall Street und die Aussicht auf eine weitere Erholung der US-Wirtschaft ermunterten die Anleger zu Käufen. Mäßige Konjunkturdaten aus China traten dagegen etwas in den Hintergrund.

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Der staatlich erhobene Einkaufsmanager-Index der chinesischen Industrie legte im April zwar minimal auf 50,4 Punkte zu und blieb damit über der Marke von 50 Punkten, ab der er Wachstum signalisiert. Das Barometer lag jedoch knapp unter der Expertenprognose von 50,5 Zählern. Die Daten hätten zwar keine neuen Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung in China geschürt, sagte Händler. Sie weckten aber auch keine großen Hoffnungen. Allerdings blieb der Börsenhandel in Asien gering, da mehrere Märkte wie etwa Schanghai, Hongkong und Seoul wegen eines Feiertags geschlossen blieben.

Investmentbanken mit starken Zahlen

In Tokio verbuchte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index den größten Gewinn seit zwei Wochen und schloss 1,3 Prozent höher bei 14.485 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index kletterte 1,7 Prozent auf 1182 Zähler. Kenichi Hirano, Analyst bei Tachibana Securities, sagte, gute Unternehmensergebnisse seien willkommen und dürften für Unterstützung sorgen.

Die Aktien der größten japanischen Investmentbank Nomura gewannen 6,3 Prozent. Die Papiere des Rivalen Daiwa Securities stiegen 3,1 Prozent. Beide hatten sehr starke Jahreszahlen präsentiert, befeuert durch den starken Anstieg des japanischen Aktienmarktes im Vorjahr. Nomura Holdings wies den höchsten Gewinn seit acht Jahren und Daiwa das beste Ergebnis seit sogar 24 Jahren aus.

Fujitsu konnten sogar mit einem Kursplus von 6,3 Prozent glänzen, nachdem der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr in die Gewinnzone zurückgekehrt ist. Die Aktie des Musikinstrumente-Herstellers Yamaha haussierte um elf Prozent dank eines besser als erwarteten Gewinns. Ebenfalls gesucht waren die Aktien von Toyota. Sie legten um 2,2 Prozent zu. Der japanische Autobauer Toyota Motor wird nach einem Zeitungsbericht dank starker Autoverkäufe und dem schwachen japanischem Yen ein operatives Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2013/14 berichten.

Gegen den Trend verloren Fujifilm Holdings mit 0,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf einen enttäuschenden Ausblick für das laufende Fiskaljahr.

Trübe Aussichten in Sydney

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Abwärts ging es unterdessen auf dem breite Markt in Sydney, wo besonders die Banken und Minenwerte auf der Verkaufsliste standen. Und nach dem Erreichen des Sechsjahreshochs am Dienstag dürften die Kurse an der Börse in Australien weiter bröckeln. "Wir sehen nun das Phänomen sell in May and go away", sagte Nader Naeimi von AMP Capital. "Sell in May" ist eine alte Börsenweisheit, die sich auf der Beobachtung aufbaut, dass sich die Aktienmärkte in den Sommermonaten deutlich schlechter entwickeln, als im Rest des Jahres. Naeimi fügte hinzu, es gebe Anzeichen von Rissen am Markt. Er geht davon aus, dass der S&P/ASX-200-Index auf 5.200 Punkte fallen könnte. Vielleicht sogar noch unter 5.200 Punkte, das hänge dann von der Entwicklung an den internationalen Märkten ab, so der Experte.

Derweil schloss der S&P/ASX-200-Index bei 5.448,8 Punkten und damit mit einem Abschlag von 0,7 Prozent. Bei den Einzelwerten gaben ANZ 1,2 Prozent ab. National Australia Bank verloren 1,7 Prozent.  Woolworths ermäßigten sich um 2,2 Prozent und reagierten damit auf eine Ratingsenkung der Deutsche Bank.

In New York hatte der Dow-Jones-Index der Standardwerte am Vortag um 0,3 Prozent auf 16.580 Punkte zugelegt und damit so hoch wie nie zuvor in seiner Geschichte geschlossen. Zwar wuchs die US-Wirtschaft im ersten Quartal überraschend nur um 0,1 Prozent.. Im Handelsverlauf setzte sich aber zunehmend die Lesart durch, dass dafür vor allem der harte Winter verantwortlich war. Als die US-Notenbank dann einen eher freundlichen Ausblick auf das laufende Quartal und eine weitere Reduzierung ihrer konjunkturstützenden Anleihen-Käufe bekanntgab, verfestigte sich die Erwartung einer guten Wirtschaftsentwicklung.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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