Marktberichte

Mafia-Affäre schlägt Wellen Nikkei freut sich über Yellen

Janet Yellen verhilft der Tokioter Börse zu einem Plus. Sie soll Ben Bernanke als Fed-Chef ablösen.

Janet Yellen verhilft der Tokioter Börse zu einem Plus. Sie soll Ben Bernanke als Fed-Chef ablösen.

(Foto: picture alliance / dpa)

An der japanischen Börse beschäftigen derzeit drei Themen die Anleger: Über allem thront der Etat- und Schuldenstreit in den USA. In Tokio wird die gefundene Nachfolgerin von Fed-Chef Bernanke gefeiert. Voll ins Kontor - vor allem eines Finanzhauses - schlägt dagegen ein Skandal um die Yakuza.

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Der festgefahrene Haushaltsstreit in den USA hat die Aktienmärkte in Asien belastet. Bei den Anlegern schwand die Hoffnung auf eine baldige Lösung. Auch ein Telefonat zwischen Präsident Barack Obama und seinem republikanischen Gegenspieler John Boehner brachte offenbar keine Fortschritte. Dies hatte bereits die New Yorker Börse ins Minus gezogen. Ohne Einigung zwischen Demokraten und Republikanern in den nächsten Tagen droht den USA noch in diesem Monat die Zahlungsunfähigkeit mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft.

Der MSCI-Index für asiatische Börsen außerhalb Japans gab 0,3 Prozent ab. Mit einem Minus von rund 0,6 Prozent ging es vor allem an der Börse in Hongkong nach unten. Investoren würden vor allem im boomenden Technologie-Sektor Gewinne mitnehmen, sagten Analysten. Die Aktien des chinesischen Internet-Riesen Tencent verloren etwa 2,5 Prozent, nachdem sie am Tag zuvor auf einem Rekordhoch notiert hatten.

Dagegen profitierte der japanische Aktienmarkt von der geplanten Berufung von US-Notenbank-Vizechefin Janet Yellen zur neuen Fed-Präsidentin. Anleger erwarten, dass Yellen die ultra-lockere Geldpolitik des scheidenden Zentralbank-Chefs Ben Bernanke fortsetzen und eher später als früher mit der erwarteten Drosselung der Konjunkturhilfen beginnen wird. Der Nikkei schloss rund ein Prozent höher bei 14.037 Punkten.

"Die Investoren sind vorsichtig, gewiss, aber sie wollen ihre Positionen nicht zu stark reduzieren", sagte Hikaru Sato aus dem Analystenteam von Daiwa Securities. Denn sobald es Fortschritte in den Verhandlungen von US-Präsident Barack Obama mit den Republikanern gebe, könne der Markt zwei bis 3 Prozent anziehen.

Unter den Einzelwerten stachen die Papiere der Großbank Mizuho heraus, die ein Prozent nachgaben. Die Affäre um Geschäfte mit der Mafia zieht bei Mizuho weitere Kreise. Das Geldhaus räumte ein, dass der ehemalige Chef der Bankensparte von den Vorgängen gewusst habe. 

Quelle: ntv.de, rts

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