Marktberichte

Blick nach Frankfurt Nikkei schließt im Minus

(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Finanzmärkte stimmen in den Chor der Enttäuschten ein. Wie bereits in Europa und den USA geben die Kurse nach den ausgebliebenen konkreten Aktionen der Europäischen Zentralbank zur Eindämmung der Schuldenkrise nach. Daneben trüben schwache Quartalsberichte die Stimmung.

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Enttäuschung über die Notenbanken der USA und der Euro-Zone hat zum Wochenschluss die japanischen Aktienmärkte ins Minus gedrückt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent tiefer auf 8555 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,2 Prozent auf 724 Zähler nach. Weil die beiden Zentralbanken auf neue Schritte zur Konjunkturankurbelung beziehungsweise zur Eindämmung der Schuldenkrise zunächst verzichteten, scheuten viele Anleger am Freitag das Risiko, hieß es. Doch die Kursverluste hielten sich in Grenzen, denn für viele Börsianer ist es offenbar nur eine Frage der Zeit, bis Fed und EZB wieder aktiv werden.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte seinen Aussagen aus der Vorwoche, alles Notwendige zum Erhalt des Euro tun zu wollen, entgegen den Erwartungen der Finanzmärkte keine konkreten Taten wie die Ankündigung von Anleihekäufen folgen lassen. "Die Latte war hoch gelegt und die EZB ist deutlich darunter hindurch gesprungen", sagt Volkswirt Ken Wattret von BNP Paribas. Marktstratege Linus Yip von First Shanghai Securities ergänzt, "wir warten auf mehr Maßnahmen seitens der Politik. Es muss etwas getan werden, die konjunkturelle Lage ist schlecht, aber Deutschland kooperiert nicht". "Die Verschiebung konkreter Maßnahmen könnte nun bis zum nächsten EZB-Treffen am 6. September dauern. Bis dahin dürfte die schlechte Stimmung auf die Märkte drücken", so Anthony Lam von Credit Agricole.

Auf der Tokioter Börse lasteten zusätzlich die Quartalsberichte von Sony und Sharp. Die Sony-Aktien rauschten fast 7 Prozent in den Keller. Das Unternehmen hatte einen überraschend deutlichen Gewinneinbruch bekanntgegeben und seine Jahresziele gesenkt. Sharp sackten sogar 28 Prozent ab. Der Elektronikkonzern tritt wegen der schwachen Fernseher-Nachfrage auf die Kostenbremse und will 5000 Stellen abbauen.

Quelle: ntv.de

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