Elpida geht Pleite Nikkei schließt im Plus
28.02.2012, 08:02 UhrAn den Märkten in Fernost setzt sich einen Tag vor der zweiten riesigen Liquiditätsspritze durch die Europäische Zentralbank Optimismus durch. Der Nikkei steigt auf den höchsten Stand seit sieben Monaten.
Trotz der Insolvenz von Elpida hat die Börse in Tokio am Dienstag mit einem deutlichen Plus geschlossen. Nachdem die größte Insolvenz eines Industriekonzerns in Japan seit Ende des zweiten Weltkriegs über weite Strecken die Technologiewerte und den Gesamtmarkt ins Minus gedrückt hatte, kam es im späten Handel zu einer Erholung der Kurse.
Der Nikkei-225 gewann 0,9 Prozent auf 9723 Punkte und schloss damit auf dem höchsten Stand seit dem 2. August. Der breiter gefasste Topix rückte 0,4 Prozent auf 838 Punkte vor. Auch die Aktienmärkte in Singapur, Südkorea, Taiwan, China verzeichneten Gewinne. Lediglich die australische Börse und Shanghai tendierten im Minus.
In Tokio sprachen Händler von einem verstärkten Interesse bei Blue-Chip-Werten. Viele Anleger hätten in die Schwäche des Marktes hinein gekauft, sagte ein Analyst. Der Handel stand zunächst ganz im Zeichen von Elpida. Der Hersteller von DRAM-Chips hatte vergeblich versucht, seine extrem hohe Schuldenlast zu refinanzieren. Am Vortag musste das Unternehmen dann doch die Insolvenz beantragen. Die Elpida-Aktie verlor 24 Prozent und wurde dann vom Handel ausgesetzt. Die Aktie wird zudem am 28. März von der Börse genommen, teilte die Tokyo Stock Exchange mit.
Im Sog von Elpida gaben auch die anderen Halbleiterhersteller zunächst deutlich nach, erholten sich im späten Handel aber wieder etwas von ihren Verlusten. Advantest verloren 1,5 Prozent und Tokyo Electron 0,3 Prozent. Die Anteilsscheine von Micronics verloren 3,7 Prozent. Die Papiere des Technologiekonzerns NEC büßten knapp 1,9 Prozent ein. Es gab jedoch auch Profiteure der Elpida-Insolvenz. Der größte Vermarkter von Samsung-Chips in Japan, Tomen Devices, stieg um 1,5 Prozent.
Zu den Gewinnern gehörte auch Isuzu Motors, die nach einem Lob von Credit Suisse mit Gewinnen von mehr als drei Prozent aus dem Handel gingen.
Auch ein Teil der Exportwerte erholte sich von den zwischenzeitlichen Abgaben, ausgelöst durch einen leichten Anstieg des Yen. Dieser legte im späten Handel mit einem anziehenden Euro wieder den Rückwärtsgang ein. Zuletzt hatte die deutliche Abwertung des Yen die Exportwerte gestützt.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ