Marktberichte

Exporteure unter Druck Nikkei schließt schwächer

Sorgen um eine Staatspleite Griechenlands setzten nach den europäischen und US-Börsen auch den Börsen in Asien zu. Mit aller Macht gerät erneut die Befürchtung in den Mittelpunkt des Handels, die Europäer könnten ihre Schuldenkrise nicht in den Griff bekommen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Sorgen über eine Verschärfung der Schuldenkrise im Euroraum und einen möglichen Zahlungsausfall Griechenlands haben die Börse in Tokio am Montag deutlich ins Minus gedrückt. Bei niedrigen Umsätzen standen vor allem Exportwerte und Zykliker unter Druck. Der Nikkei verlor 2,3 Prozent auf 8536 Punkte, während der breiter aufgestellte Topix 1,8 Prozent auf 741 Zähler einbüßte.

"Es war besonders enttäuschend, dass das G7-Treffen ohne den Beschluss neuer Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone zu Ende gegangen ist", sagte ein Analyst von Shinkin Asset Management. Bei SMBC Nikko Securities hieß es unterdessen, dass aus Europa keine Entscheidungen über Griechenland zu erwarten seien, bevor das Land die "Zerreißgrenze" erreicht habe.

Der feste Yen, der gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit 10 Jahren gestiegen ist, drückte auf die Kurse von Exportwerten. Sony verbilligten sich um 3,4 Prozent und TDK um 2,4 Prozent. Nikon hielten sich mit einem Abschlag von 1,9 Prozent etwas besser als die Branche. Mizuho Securities hatte den Titel auf "Outperform" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel angehoben. Für das kommende Jahr sei bei Nikon wegen erwarteter Umsatzsteigerungen bei Scannern und Digitalkameras mit Rekord-Gewinnen zu rechnen, so die Analysten.

Unter den konjunktursensiblen Automobilwerten verloren Honda 3,7 Prozent und Suzuki 2,8 Prozent. Bei Suzuki belasteten zusätzlich die jüngsten Meldungen über ein mögliches Ende der Kooperation mit Volkswagen. Die Japaner wollen den Wolfsburgern Presseberichten zufolge ein Ende der vor zwei Jahren geschlossenen Partnerschaft anbieten, nachdem ein Streit der beiden Unternehmen am Wochenende eskaliert war.

Etwas besser als der Gesamtmarkt hielten sich unterdessen Werte aus den vergleichsweise defensiven Branchen Pharma und Telekommunikation. Daneben waren Aktien von Tabakunternehmen gesucht. KDDI kletterten um 1,5 Prozent.

Die ebenfalls als defensiv geltenden Versorger konnten sich dem allgemeinen Abwärtstrend jedoch nicht entziehen. Hier belasteten Spekulationen über eine mögliche Verschiebung der geplanten Wiederinbetriebnahme stillgelegter Atomkraftwerke, nachdem Yoshio Hachiro sein Amt als Wirtschaftsminister am Wochenende nieder gelegt hatte. Medienberichten zufolge dürfte der frühere japanische Regierungssprecher Yukio Edano die Nachfolge von Hachiro antreten. Tepco und Kansai Electric Power büßten jeweils 2,3 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, DJ

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