Marktberichte

Kräftige Kursgewinne in Fernost Nikkei über 10.000 Punkten

Die Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenprobleme Irlands verleiht den asiatischen Aktienmärkten Auftrieb. In Tokio greifen die Anleger vor allem bei den Banken zu.

Erleichterung an zwei Fronten: Europa und Yen.

Erleichterung an zwei Fronten: Europa und Yen.

(Foto: AP)

An der Börse in Tokio ist der Nikkei-Index am Donnerstag erstmals seit fünf Monaten wieder über die Marke von 10.000 Zählern geklettert. Laut Händlern wurde der Markt durch die Stabilisierung des Yen sowie positiven Vorgaben anderer asiatischer Börsenplätze beflügelt.

Der Nikkei-Index für 225 führende Werte beendete den Tag mit einem breiten Plus von 201,97 Punkten oder 2,06 Prozent bei 10.013 Punkten. Lediglich zwei Index-Mitglieder verzeichneten leichte Abschläge. Der breit gefasste Topix legte deutlich um 18,51 Punkte oder 2,18 Prozent auf 868,81 Zähler zu.

In Japan waren vor allem Finanzwerte gefragt. Analysten begründeten dies mit großen Kapitalflüssen aus dem Ausland in japanische Banken-Titel. Am Devisenmarkt belastete die niedrige US-Teuerung im Oktober den Dollar. Experten sagten, die Daten seien ein Beleg dafür, dass die US-Notenbank Recht hatte mit ihrer massiven Lockerung der Geldpolitik. Der Euro zog zum Dollar auf Kurse von rund 1,3595 Dollar an von rund 1,3525 Dollar im späten US-Geschäft. Der Preis für Gold, traditionell stark nachgefragt in Krisenzeiten, hielt sich bei 1344 Dollar je Feinunze.

Händler begründeten die Dollar-Verluste mit den jüngsten Daten zur US-Inflation im Oktober. Die Verbraucherpreise legten in der Kernrate lediglich um 0,6 Prozent zu, der schwächste Anstieg seit langem. Die geringe Inflation rechtfertigt aus Sicht der Experten die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, noch einmal US-Staatsanleihen in Milliardenhöhe zurückzukaufen und damit frisches Geld in die Wirtschaft zu pumpen.

Besonders ausländische Fonds kauften japanische Aktien, sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Aktien des Finanzinstituts Mitsubishi UFJ Financial gewannen 4,3 Prozent. Nomura verteuerten sich um 4,7 Prozent. Bank of Yokohama rückten 3,2 Prozent vor. Außerhalb des Finanzsektor zählten Titel wie TDK-Aktien mit einem Plus von 1,9 Prozent zur großen Gruppe der Gewinner.

Auch an den Aktienmärkten in Südkorea, Hongkong und Taiwan legten die Kurse überwiegend zu. In Singapur dagegen tendierte der Markt schwächer.

In New York hatte die Wall Street am Mittwoch kaum verändert geschlossen. Viele Anleger in den USA blieben vorsichtig und warteten auf weitere Hinweise, wie die Europäische Union (EU) und der Internationale Währungsfonds (IWF) dem hoch verschuldeten Irland wieder auf die Beine helfen würden.

Irland hat sich bereit erklärt, als ersten Schritt zur Nutzung des EU-Schutzschirmes mit Experten aus EU, IWF und der Europäischen Zentralbank (EZB) den Sanierungsbedarf seines Bankensystems zu ermitteln. Experten von EU und IWF sollten am Donnerstag Gespräche darüber in Dublin führen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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