China-Beben treibt Zink Öl auf 130-Dollar-Kurs
13.05.2008, 18:25 UhrDer Ölpreis bleibt auf Rekordkurs. Am Dienstag knackte die US-Sorte WTI die erst am Vortag markierte Höchstmarke und stieg auf ein Allzeithoch von 126,98 Dollar je Fass (159 Liter). Die Nordsee-Sorte Brent sprang auf 124,99 Dollar.
Händler begründeten den Preisanstieg mit Aussagen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, wonach der weltweit viertgrößte Ölexporteur seine Lieferungen möglicherweise verringern könnte. "Es gibt einen solchen Vorschlag und dieser wird von Experten geprüft", zitierte eine iranische Nachrichtenagentur den Politiker.
Nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde (IEA) wird die weltweite Ölnachfrage 2008 wegen der gestiegenen Preise und der globalen Konjunkturabkühlung weniger stark anziehen als ursprünglich erwartet. Die Behörde senkte ihre Schätzung für den Ölverbrauch um 230.000 auf 1,03 Mio. Barrel pro Tag. Eine nochmalige Prognosesenkung sei nicht ausgeschlossen, hieß es in ihrem monatlichen Ölmarkt-Bericht.
China-Beben treibt Zink-Preise
Das schwere Erdbeben in China hatte einen Anstieg des Preises für Zink zur Folge. Investoren halten es offenbar für möglich, dass durch die Naturkatastrophe Produktionsanlagen zerstört wurden. Zink verteuerte sich um bis zu sieben Prozent auf 2340 Dollar pro Tonne. "Grund ist das China-Beben, hinzu kommt ein Streik in einer Mine von Anglo American mit einem Ausstoß von 150.000 Tonnen im Jahr und ein drohender Streik in Peru", sagte ein Analyst.
Der Kupferpreis zog auf bis zu 8300 Dollar je Tonne an, verglichen mit 8265 Dollar am Vorabend. Ein höherer Dollarkurs begrenzte Marktteilnehmern zufolge aber die Gewinne.
Der Goldpreis hingegen gab um fast zwei Prozent nach auf 868,40 Dollar je Feinunze. Nach Veröffentlichung stärker als erwartet ausgefallener US-Einzelhandelsdaten verlor das Edelmetall an Attraktivität als Anlage zum Inflationsschutz und Absicherung gegen einen schwachen Dollar.
USA tasten Ölreserven nicht an
Die US-Regierung hatte Pfingstmontag erklärt, dass die strategischen Ölreserven des Landes nicht angetastet werden. Durch eine Freigabe der Reserven könnte die Wirtschaft mit zusätzlichem Öl versorgt werden, wodurch der zuletzt auf Rekordhöhen gestiegene Ölpreis sinken könnte.
Das Weiße Haus erklärte, der Präsident als der zuständige bei diesem Thema würde jeglichen Forderungen nach einem Verkauf von Öl aus den strategischen Reserven widerstehen. Zudem glaube die Regierung, dass ein Zugriff keine sehr großen Auswirkungen auf den Preis haben würde, sagte Sprecherin Dana Perino.
Auch früher schon seien Versuche erfolglos geblieben, den Ölpreis durch den Verkauf aus dem Notstock beeinflussen zu wollen. Präsident George W. Bush strebe vielmehr an, die strategischen Reserven noch aufzustocken, um das Land weniger anfällig für Ölpreis-Schocks zu machen.
Quelle: ntv.de