Marktberichte

Engpass und Wiederaufbau Öl und Metalle klettern

Die langfristigen Auswirkungen der Atomkatastrophe in Japan und auch die noch nicht absehbaren Folgen des Krieges in Libyen bestimmen das Handeln der Anleger an den Rohstoffmärkten. Gold erscheint vielen dabei als sicherer Hafen.

Erst ab 120 Dollar wird aufgedreht: In Indonesien - längst nicht mehr Mitglied der Opec - bringen Mitarbeiter von PT Pertamina eine alte Förderanlage wieder in Schwung.

Erst ab 120 Dollar wird aufgedreht: In Indonesien - längst nicht mehr Mitglied der Opec - bringen Mitarbeiter von PT Pertamina eine alte Förderanlage wieder in Schwung.

(Foto: REUTERS)

Angesichts der andauernden Unruhen im Nahen Osten und der Gewalt in Libyen ist der Ölpreis am Mittwoch auf hohem Niveau geblieben. Händlern zufolge wuchs die Sorge, dass die Unruhen in Jemen auf das Nachbarland Saudi-Arabien übergreifen. Das Königreich ist der weltgrößte Ölexporteur und hat als einziges Opec-Mitglied genügend freie Produktionskapazitäten, um Ausfälle in anderen Ländern auszugleichen.

Öl, Light Sweet Crude
Öl, Light Sweet Crude 61,87

Nordsee-Öl der Sorte Brent wurde mit 115,94 Dollar je Fass 0,2 Prozent höher gehandelt. US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 105,90 Dollar. Der WTI-Preis erhielt zudem Rückenwind von einem vom Branchenverband API ausgewiesenen, nur moderaten Anstieg der US-Lagerbestände: Hingegen sanken die Benzinbestände unerwartet kräftig. Der US-Ölpreis hielt nach Bekanntgabe der Daten seine Gewinne.

Gold ist gefragt

Das drohende Aus für die portugiesische Regierung und die Unruhen im Nahen Osten haben Anleger zudem weiter Gold kaufen lassen. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1433,70 Dollar beziehungsweise 0,6 Prozent auf 1013,05 Euro.

"Heute liegt der Fokus auf Portugal. Es gibt im Allgemeinen Schuldenprobleme in der westlichen Welt, was zu Geldflüssen in sichere Häfen führt", sagte Analystin Christin Tuxen von der Danske Bank.

Kupferpreis klettert

Die Erwartung einer starken Metallnachfrage für den Wiederaufbau in Japan trieb auch den Kupferpreis. Die Tonne des unter anderem in der Bau- und Elektro-Industrie eingesetzten Metalls verteuerte sich in London um 2,4 Prozent auf 9721,25 Dollar. Der Wiederaufbau könnte bisherigen Schätzungen zufolge 300 Mrd. Dollar kosten, wovon nach Einschätzung von Analysten zehn Prozent in Metalle wie Kupfer und Stahl fließen könnten. "Sie werden sehr viel Metalle benötigen", sagte ein Händler mit Blick auf die Zerstörungen durch das Jahrhundertbeben und einen Tsunami in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft.

Die Preise für Zink, Zinn und Nickel kletterten um bis zu knapp drei Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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