Beginnende Hurrikan-Saison Ölinvestoren beunruhigt
25.06.2010, 17:45 UhrAm Golf von Mexiko braut sich neues Unheil zusammen. Die Hurrikan-Saison startet. Die ersten Vorboten sind am Ölmarkt bereits ablesbar. Trotz widriger Konjunkturdaten und steigender Ölvorräte ziehen die Notierungen der US-Preise für Leichtöl wieder deutlich an.
Die beginnende Hurrikan-Saison über dem Atlantik beunruhigt Anleger am Ölmarkt. Nach Angaben des US-Wetterdienstes bewegt sich ein karibischer Sturm in Richtung der Ölfelder im Golf von Mexiko. Investoren befürchten, dass sich dieser Sturm zu einem Hurrikan ausweiten und die Öl-Anlagen beschädigen könnte.
US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 85 Cent auf 77,36 Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostete 77 Dollar und damit 53 Cent mehr als im späten Vortagesgeschäft.
Händlern zufolge blieb das Aufwärtspotenzial wegen der zunehmenden Zweifel an einer nachhaltigen Konjunkturerholung begrenzt. Anleger waren vor allem im Vorfeld des G20-Gipfels am Wochenende nervös. Zum einen habe das Treffen die europäische Schuldenkrise wieder in den Fokus gerückt. Zum anderen werde ein offener Disput zwischen den Europa und USA zu den Streitthemen Sparen und Wachstum befürchtet, hieß es von Analysten.
Dass Anleger die globalen Konjunkturperspektiven zunehmend skeptischer einschätzen, war auch beim Kupferpreis spürbar. Händlern zufolge breiteten sich nach zuletzt sehr gemischt ausgefallenen Daten nun vor allem Bedenken aus, inwieweit die wirtschaftliche Erholung in den USA anhält. Die Tonne Kupfer verbilligte sich um 37 auf 6656 Dollar.
Rückzug aus Kupfermarkt
Vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise, eines nicht mehr ganz so starken chinesischen Wachstums und gemischter US-Daten ist der Kupferpreis seit Jahresbeginn bereits um rund zehn Prozent gefallen. "Für den weiteren Jahresverlauf gehen wir davon aus, dass die Volatilität weiter hoch bleiben und die Unsicherheit sogar noch zunehmen wird", sagte Analystin Yingxi Yu von Barclays Capital. "Deshalb sind wir bei den Basismetallen für die nächsten Monate eher vorsichtig. Aber unter diesen Metallen hat Kupfer unserer Meinung nach noch das höchste Aufwärtspotenzial."
Gold bleibt gefragt
Die Feinunze des Edelmetalls kostete mit 1250,30 Dollar etwas mehr als im späten Vortagesgeschäft bei 1244,05 Dollar. "Niemand wird von Gold ablassen, es sind einfach zu viele Unsicherheiten in der Welt", sagte Analyst Andrey Kryuchenkov von VTB Capital. Händlern zufolge sind sogar neue Rekordstände möglich, wenn der G20-Gipfel am Wochenende in Kanada enttäuscht. Unstimmigkeiten über den besten Weg, das Wachstum wie auch die Finanzstabilität zu sichern, könnten die Anziehungskraft von Gold noch einmal verstärken, hieß es.
Quelle: ntv.de, rts