Gold so teuer wie nie Ölpreis auf 100 Dollar
02.01.2008, 18:20 UhrDer Ölpreis hat am Mittwoch erstmals die Marke von 100 US-Dollar geknackt. Die Angst vor Versorgungsengpässen ließ den Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um rund vier Dollar auf exakt 100,00 Dollar pro Fass steigen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kletterte ebenfalls auf einen Rekordwert von 97,74 Dollar. Händler begründeten den Preisanstieg unter anderem mit der unsicheren Lage in Nigeria, dem weltweit achtgrößten Ölexporteur. Die geopolitischen Spannungen schürten die Ängste vor Versorgungsengpässen mit Öl gerade im Winter, hieß es.
Bei einer Serie von Angriffen mutmaßlicher Rebellen auf den nigerianischen Ölhafen Port Harcourt waren am Neujahrstag 18 Menschen getötet worden. Aus dem Opec-Land Algerien wurde ein Anschlag gemeldet. Auch der schwache Dollar trieb die Ölpreise Händlern zufolge weiter in die Höhe. Am Donnerstag wird mit neuen Zahlen zu den Öl-Lagerbeständen in den USA gerechnet. Analysten sagen einen Rückgang voraus.
Gefragt war bei den nervösen Anlegern auch Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg in New York und London um rund drei Prozent auf ein Rekordniveau von etwa 860 Dollar je Feinunze. "Der schwache Dollar, die steigenden Ölpreise, die Subprime-Krise und ihre Ausläufer sowie die geopolitischen Spannungen nach der Ermordung von Benazir Bhutto vorige Woche kommen dem Gold als sicherer Anlagehafen entgegen", erklärten Händler. 2007 hatte der Goldpreis schon mehr als 30 Prozent zugelegt.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten trugen ebenfalls zu den Preissteigerungen für Gold und Öl bei. In den USA war der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe überraschend unter die wichtige Marke von 50 Punkten gefallen, was eine Schrumpfung der Wirtschaft signalisiert und von Analysten als Frühindikator für eine Eintrübung der Konjunktur interpretiert wurde. Dies drückte den Dollar, so dass der Euro auf über 1,47 Dollar sprang.
Quelle: ntv.de