Marktberichte

Nach dem Preisrutsch Ölpreis bleibt bei 120

Die Ölpreise haben am Dienstag weiter in der Nähe ihres Drei-Monats-Tiefs notiert. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Auslieferung kostete im frühen Handel 120,38 Dollar. Das waren 1,03 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 1,09 Dollar auf 119,59 Dollar.

Am Vortag hatten die Ölpreise innerhalb weniger Minuten um rund fünf Dollar nachgegeben und waren zeitweise auf ein Drei-Monats-Tief gesunken.

Experten erklärten den Preisrutsch mit mehreren Faktoren. So dürften zum einen Produktionsausfälle wegen eines Tropensturms im Golf von Mexiko nicht so stark ausfallen wie befürchtet. Zum anderen wurde auf eine größere Produktion der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) verwiesen.

Außerdem kündigte der designierte US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama an, im Falle seiner Wahl Teile der strategischen Ölreserven zur Senkung der Treibstoffpreise freigeben zu wollen. Die USA sollten aus dem Notbestand 70 Mio. Barrel des einfacher zu raffinierenden Leichtöls verkaufen, hatte Obama am Montag in Lansing im US-Bundesstaat Michigan gefordert. Später könnte dieses Öl durch schwereres Rohöl ersetzt werden. Der Tausch solle rasch die Preise an den Zapfsäulen senken. Bisher hatte Obama die Auffassung vertreten, dass die Reserven nur in extremen Notlagen angegriffen werden dürften.

Rohstoff im Wahlkampf

Obama tritt im Kampf um das Weiße Haus voraussichtlich gegen den Republikaner John McCain an, den er in einer am Montag veröffentlichten TV-Werbung als Instrument der Ölindustrie kritisierte. In dem Spot wird angedeutet, McCains Wahlkampf werde mit Spenden der Ölkonzerne finanziert.

Die strategischen Ölreserven der USA wurden während der Ölkrise in den 70er Jahren angelegt. Derzeit sind dort rund 700 Mio. Barrel Rohöl eingelagert. Zuletzt wurden daraus größere Mengen im Jahr 2005 abgezapft: Den Raffinerien wurden rund zehn Millionen Barrel Rohöl zugänglich gemacht, nachdem die Rohöllieferung durch den Hurrikan Katrina unterbrochen worden war.

Quelle: ntv.de

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