Marktberichte

Heftiger Lagerdaten-Effekt Ölpreis fällt um 5 Dollar

Nach der Veröffentlichung der wöchentlichen US-Öllagerdaten ist der Ölpreis am Mittwoch unter Druck gekommen. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich innerhalb weniger Minuten um mehr als fünf Dollar auf bis zu 132 Dollar und notierte zuletzt bei 133,78 Dollar. Damit verbilligte sich das Barrel innerhalb eines Tages zeitweilig um rund 14 Dollar. Auch Nordsee-Öl der Sorte Brent gab nach und notierte viereinhalb Dollar niedriger bei 134,25 Dollar.

Die Rohöl-Lagerbestände in den Vereinigten Staaten waren in der vergangenen Woche deutlich stärker gestiegen als erwartet. Analysten sehen dies als Zeichen einer sinkenden Nachfrage.

Bereits zuvor hatte der Ölpreis seine Talfahrt fortgesetzt. Vor der Veröffentlichung der US-Lagerdaten rutschte der Preis auf Werte um 137 Dollar pro Fass. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete am frühen Nachmittag mit 136,91 Dollar 1,3 Prozent weniger als im späten US-Handel. Nordsee-Öl der Sorte Brent verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 137,03 Dollar pro Fass.

Händlern zufolge erwartet der Markt infolge der Abschwächung der US-Wirtschaft eine weiter sinkende Nachfrage in dem weltgrößten Ölverbraucherland. Einer Studie zufolge liegt der Benzinverbrauch in den USA derzeit fünf Prozent unter seinem Vorjahresniveau. Auch die Organisation der Ölexporteure hat ihre Prognosen für den weltweiten Ölverbrauch gesenkt. "Der Markt nimmt die realen Fundamentaldaten stärker in den Blick", sagte Rohstoff-Experte Mark Pervan von ANZ.

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg steht der Ölmarkt vor einem Preisrutsch, auch wenn die Notierungen kurzfristig noch auf 150 Dollar je Fass steigen könnten. "Die heftigen Kursschwankungen der vergangenen Tage legen den Schluss nahe, dass sich der Ölpreis der Spitze nähert, wobei aus unserer Sicht spätestens in den kommenden zwei bis drei Monaten eine langfristige Wende eingeleitet wird."

"Sicherer Hafen" Gold

Edelmetalle verbilligten sich nur leicht, da sie Händlern zufolge von ihrem Charakter als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten an den Märkten gestützt wurden. Gold bewegt sich häufig in die gleiche Richtung wie der Ölpreis. Angesicht fortbestehender Risiken infolge der Kreditkrise bestehe weiteres Aufwärtspotenzial für Gold, erklärte Standard-Bank-Metallanalyst Walter de Wet. Die Feinunze Gold verbilligte sich gegenüber dem späten US-Handel um 0,7 Prozent auf 970,10 Dollar.

Auf den Notierungen für Industriemetalle lastete hingegen die Sorge über eine Abkühlung der Weltwirtschaft. "Es ist genug Metall verfügbar", sagte ABN-Amro-Analyst Nick Moore. Kupfer verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 8085 Dollar, Aluminium gab gut ein Prozent auf 3185 Dollar je Tonne nach und Zink rutschte gar fünf Prozent auf 1780 Dollar je Tonne ab.

Quelle: ntv.de

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