Unter 65 Dollar Ölpreis fällt wieder
27.10.2008, 14:08 UhrDie Ölpreise sind zum Wochenbeginn unter der Marke von 65 US-Dollar geblieben. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember kostete am Montag 62,02 Dollar - das waren 3,3 Prozent weniger als zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 3,4 Prozent auf 59,96 Dollar.
Nach wie vor sei die Angst vor einer globalen Rezession das bestimmende Thema am Markt, sagten Händler. Dies lasse eine deutlich schwächere Ölnachfrage erwarten, was die Preise anhaltend drücke.
Auch die jüngste Senkung der Opec-Förderquoten hat den Preisrückgang von Rohöl der Opec nicht gestoppt. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells am Freitag im Durchschnitt 57,57 US-Dollar. Das waren 2,70 Dollar weniger als am Tag davor (60,27 Dollar) und der niedrigste Preis seit März 2007.
Die Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder hatten am Freitag eine Drosselung der Ölförderung in ihren 13 Mitgliedsstaaten um 1,5 Millionen Barrel ab November beschlossen. Hauptgrund für den stetigen Preisverfall bei Rohöl ist nach Meinung von Analysten die Angst der Händler und Spekulanten vor einer weltweiten Rezession.
Fonds verkaufen Gold
Die Furcht vor den Folgen einer Rezession drückte auch die Preise der Industriemetalle: Nickel fiel um sieben Prozent auf 9300 Dollar je Tonne, Kupfer verbilligte sich um vier Prozent auf 3625 Dollar die Tonne. Gold wurde ebenfalls günstiger: Für eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls wurden 721,60 Dollar gezahlt, 1,5 Prozent weniger als am Freitag. Neben dem weiter an Stärke gewinnenden Dollar belasteten Marktteilnehmern zufolge vor allem Goldverkäufe von Fondsgesellschaften, die ihre Goldpositionen auflösten. Das Geld werde momentan "dringend gebraucht, um Kunden auszuzahlen, die ihre Fondsanteile zurückgeben und auch, um so genannten Margin Calls nachkommen zu können", erklärte LBBW-Analyst Thorsten Proettel. "Hierbei handelt es sich um Geldforderungen von Geschäftspartnern der Hedge-Fonds, die aus Termin- und Swap-Geschäften entstehen können."
Quelle: ntv.de