Gewinnmitnahmen drücken Ölpreis gibt leicht nach
17.10.2007, 14:48 UhrGewinnmitnahmen haben den Ölpreis am Mittwoch etwas gedrückt. Der Rohstoff notierte weiter nahe der am Dienstag erreichten Rekordmarke von mehr als 88 US-Dollar. Auch Gold wurde nur knapp unter dem Höchststand der vergangenen Tage gehandelt, während sich Industriemetalle deutlich verbilligten.
Eine Welle spekulativer Käufe ist aus Sicht von Börsianern die Ursache für den rasanten Kursanstieg beim Öl. Dabei haben sich einige Marktteilnehmer angesichts der Spannungen zwischen der Türkei und dem Irak auf Versorgungsengpässe im Winter eingestellt. Das türkische Parlament wollte der Regierung am Mittwoch den Weg für Militäroperation gegen kurdische Rebellen im ölreichen Nordirak ebnen. Zudem machten Befürchtungen die Runde, die von der OPEC angekündigte Erhöhung der täglichen Förderung um 500.000 Fass werde nicht ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen.
Ein Fass des US-Leichtöls verbilligte sich am Mittwoch um 0,3 Prozent auf 87,38 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete mit 83,19 US-Dollar 0,4 Prozent weniger als am Vortag. Damit ist Öl aber noch zehn Prozent teurer als zu Beginn vergangener Woche und viermal so teuer wie 2002. Auch auf längere Sicht rechnen Experten mit hohen Preisen. Die Commerzbank hob ihre Schätzung für den Ölpreis um zehn auf 75 US-Dollar zum Jahresende an.
Angesichts der hohen Ölpreise notierte auch Gold mit 759 US-Dollar weiterhin nahe dem vor kurzem erreichten 28-Jahres-Hoch von 766 US-Dollar je Feinunze. Hohe Ölpreise beschleunigen die Inflation, gegen die sich viele Investoren mit Goldkäufen absichern. "Es gibt einige Gründe, an Gold zu glauben: Wir haben eine andauernde US-Dollarschwäche, und es gibt Spannungen im Nordirak", sagte Edelmetallanalyst Frederic Panizzutti von MKS Finance. "Ich denke, es ist aber auch ein sich selbst stimulierender Trend, bei dem Käufer weitere Käufer anziehen." Im Jahr 1980 hatte Gold angesichts ölpreisgetriebener Inflation die Höchstmarke von 850 US-Dollar erreicht.
Während sich auch die Edelmetalle Silber und Platin verteuerten, gaben die Preise für Industriemetalle nach. Kupfer verbilligte sich um 1,2 Prozent, Zink um 2,5 Prozent und Blei sogar um 3,5 Prozent. Händler machten Gewinnmitnahmen und steigende Lagerbestände für die Kursrückgänge verantwortlich.
Quelle: ntv.de