US-Daten stützen Ölpreis im Aufwind
17.03.2010, 15:15 UhrDie Aussicht auf weiterhin sehr niedrige Zinsen in den USA lässt die Preise am Rohstoffmarkt steigen lassen. "Die niedrigen Zinsen unterstützen das Wirtschaftswachstum sowohl in den USA und als auch in anderen Ländern wie China", sagte ein Händler.
Die Fortsetzung der Null-Zins-Politik in den USA, ein nachgebender Dollar und neue US-Lagerdaten haben dem Ölpreis Auftrieb gegeben. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 82,55 Dollar 1,1 Prozent mehr als am Dienstag. Brent-Öl verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 81,51 Dollar. Dem American Petroleum Institute (API) zufolge stiegen die US-Rohölbestände mit einem Plus von 403.000 Barrel weniger als halb so stark wie erwartet. Gleichzeitig schrumpfte der Benzinvorrat um 3,7 Mio. Barrel. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 800.000 Barrel gerechnet.
Dank der anhaltenden Schwäche des Dollar setzte Gold seinen Erholungskurs fort. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um rund ein halbes Prozent auf 1131,40 Dollar beziehungsweise 820,60 Euro.
Bei den Edelmetallen war vor allem Platin gefragt. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostete bis zu 1641 Dollar, 0,5 Prozent mehr als am Vortag. Börsianer verwiesen auf Spekulationen um Nachschubengpässe durch mögliche Stromausfälle im wichtigen Förderland Südafrika. Von dort kommen vier Fünftel des unter anderem in Autokatalysatoren eingesetzten Metalls.
Die Aussicht auf weiterhin niedrige US-Zinsen ließ den Kupferpreis steigen. "Die niedrigen Zinsen unterstützen das Wirtschaftswachstum sowohl in den USA und als auch anderen Ländern wie China", sagte ein Händler. "Wenn die US-Verbraucher kaufen, dann kommt das, was sie kaufen, im Zweifelsfall aus China." Eine Tonne des für Stromkabel und Wasserrohre verwendeten Metalls verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 7512 Dollar.
Der Preis für Sojabohnen legte nach seinem 1,6-prozentigen Vortagesplus weiter zu. Der richtungweisende Mai-Terminkontrakt verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 9,47 Dollar je Scheffel. Als Grund nannten Börsianer neben dem schwächeren Dollar die Engpässe bei der Verladung der brasilianischen Ernte in den dortigen Häfen. China, der weltgrößte Abnehmer, könnte bei anhaltenden Verzögerungen wieder verstärkt US-Soja ordern.
Trotz der anhaltenden Politik des billigen Geldes halten es Rohstoffexperten für verfrüht, von einer Blasenbildung zu sprechen. "Das Interesse an Rohstoffen aus der Finanzindustrie ist weiterhin ungebrochen, und der Trend wird sich bestimmt noch einige Monate so weiter fortsetzen. Auch die makroökonomischen Daten deuten auf Wirtschaftswachstum hin", sagte Fondsmanager Gerd Henning Beck von Lupus Alpha.
Quelle: ntv.de, rts