Blick nach China Ölpreis macht eine Pause
24.07.2009, 13:53 Uhr
Die Marktteilnehmer haben den Aktienmarkt fest im Blick.
(Foto: REUTERS)
Der Ölpreis hat nach der jüngsten Rallye eine Pause eingelegt. Die US-Leichtölsorte WTI verbilligte sich bis zum Nachmittag um 0,2 Prozent auf 66,88 Dollar je Fass. Die Nordseesorte Brent fiel um ebenfalls 0,2 Prozent auf 69,04 Dollar.
Im Schlepptau steigender Aktienmärkte hatte sich Öl zuvor sieben Tage in Folge verteuert. Den Grundstein dafür legten der schwächere US-Dollar und der steigende Risikoappetit der Investoren, der sich auch an den Aktienmärkten positiv niederschlägt. Ölpreise und Aktienkurse dürften nach Meinung von Analysten auch weiter eng aneinander gekoppelt sein. "Die Leute werden genau beobachten, ob der Aufwärtstrend am Aktienmarkt anhält", sagte Ölfuture-Broker Tony Machacek von Bache Financial. Am Freitagnachmittag pendelten die meisten Börsen Europas um ihren Vortagesschluss.
Entscheidend für die weitere Richtung am Rohstoffmarkt dürfte Analysten zufolge auch die Entwicklung der Nachfrage sein, besonders in China. "Natürlich wird die Rohstoffnachfrage im Reich der Mitte bei einem Wirtschaftswachstum von etwa 7,5 Prozent im laufenden Jahr weiter robust bleiben, in den Himmel wachsen wird sie jedoch nicht", schrieb LBBW-Analyst Frank Schallenberger in einem Marktkommentar. Bereits jetzt diene ein Großteil der Importe dem Lageraufbau. Die Nachfrage nach Rohstoffen im Rest der Welt werde zunächst relativ schwach bleiben.
Die Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur trieb die Preise mancher Basismetalle in Richtung neuer Höchststände. Kupfer lag nur knapp unter seinem am Vortag erreichten Zehn-Monats-Hoch. Das unter anderem für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall kostete 5545 Dollar je Tonne. Aluminium erreichte mit 1808 Dollar je Tonne ein neues Acht-Monats-Hoch. "Die Aufwärtsdynamik ist immer noch stark", sagte Barclays-Analyst Gayle Berry.
Der Goldpreis stieg zum Wochenschluss auf 953 Dollar je Feinunze. Damit lag er rund sechs Dollar über dem Niveau des späten Vortagesgeschäftes und rund drei Dollar unter dem am Donnerstag markierten Sechs-Wochen-Hoch. "Die Dollar-Schwäche und die Vorstellung, dass die Inflationserwartungen ansteigen, stützen", sagte Analyst Andrey Kryuchenkov. Händlern zufolge sind die Gewinne aber durch starke charttechnische Widerstände und eine schwache Schmuck- und Investmentnachfrage nach dem Edelmetall begrenzt.
Quelle: ntv.de, rts