Marktberichte

Harte 80-Dollar-Marke Ölpreis prallt ab

Nach dem bisherigen Jahreshoch von 79,05 Dollar je Fass geben die Öl-Preise gegen Mittag wieder nach. An den Metallmärkten macht sich dagegen Experten zufolge der schwache Dollar bemerkbar.

Über den Ölfeldern des Irak.

Über den Ölfeldern des Irak.

(Foto: AP)

Nach Erreichen eines Jahreshochs von 79,05 Dollar je Barrel WTI hat der Ölpreis am Montag wieder nachgegeben. Mit 78,28 Dollar kostete ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) am Mittag 0,3 Prozent weniger als am Freitagabend. Ein Fass Brent notierte mit 76,69 Dollar 0,4 Prozent niedriger.

Händler beschrieben den Anstieg am Morgen als übertrieben. "Die Kursgewinne gehen fast ausschließlich auf die optimistische Stimmung an den Aktienmärkten zurück und haben weniger mit Fundamentaldaten zu tun", erklärte ein Händler.

Der erneute Rekordstand war am Morgen mit starken US- Unternehmenszahlen und positiven Konjunkturzahlen begründet worden. Die Daten deuteten auf eine spürbare konjunkturelle Erholung nach der weltweiten Rezession hin, hatte es geheißen. Beobachter sehen allerdings auch die Gefahr von Rückschlägen, falls die optimistischen Erwartungen enttäuscht werden sollten. Der Ölpreisanstieg war zudem laut Commerzbank zuletzt zu großen Teilen auch spekulativ getrieben.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Opec- Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 74,89 Dollar. Das waren 1,69 Dollar mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.

Dollar verzerrt Metallpreise

Die Metallpreise haben am Montag angesichts der andauernden Dollarschwäche weiter zugelegt. Händler begründeten das Kaufinteresse der Anleger weiter mit dem relativ niedrigen Dollarkurs, der sämtliche Rohstoffe für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum attraktiver mache.

Aus fundamentaler Sicht seien dagegen die hohen Rohstoffpreise kaum gerechtfertigt. "Vor allem Spekulanten treiben die Preise" titelte die Commerzbank in einem Kommentar.

Gold verteuerte sich zu Wochenbeginn um bis zu 0,5 Prozent auf 1056 Dollar je Feinunze und näherte sich damit wieder dem in der Vorwoche erreichten Rekordhoch von 1072 Dollar. "Wenn der Dollar sich weiter abschwächt, wird der Markt das Rekordhoch testen wollen", erklärte ein Händler in London.

Analysten der Commerzbank warnte vor einem Rückschlag. Sie verwiesen darauf, dass nach den Feiertagen in Indien die physische Nachfrage stocken könnte: "Der Bedarf an Gold für die Hochzeitssaison wird zwar weiterhin für eine gute Nachfrage sorgen. Beim derzeitigen Preisniveau dürfte diese aber zu weiten Teilen aus Altgold gedeckt werden", schrieben die Commerzbank-Analysten.

In Euro gerechnet notierte der Goldpreis mit 706,30 Dollar je Feinunze nahezu unverändert.

Beim Kupfer stützte am Montag der Rückgang der Lagerbestände, die bei der Londoner Metallbörse (LME) gemeldet sind, die Preise. Zeitweise verteuerte sich eine Tonne um 1,3 Prozent auf 6324 Dollar.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen