Fast zehn Prozent Ölpreis schmiert ab
02.03.2009, 21:46 UhrDer Ölpreis ist nach Bekanntgabe des Rekordverlusts beim US-Versicherer AIG in New York um fast zehn Prozent gefallen. Zum Handelsschluss am Montag lag der Preis für ein Barrel der Referenzsorte Light Sweet Crude bei 40,15 US-Dollar, zwischenzeitlich war er sogar unter die 40-Dollar-Marke gefallen. Im vergangenen Juni hatte der Ölpreis noch einen Höchststand von fast 150 Dollar erreicht.
"Konjunkturpessimismus und die schwachen Aktienmärkten ziehen den Preis herunter", sagte Christopher Bellew, Ölhändler bei Bache Commodities in London. Bei den Industriemetallen setzten Kupfer, Aluminium und Blei ihre Talfahrt fort. Gegen den Trend stemmte sich nur der Goldpreis, der seine Funktion als sicherer Anlagehafen einmal mehr unter Beweis stellte.
Der taumelnde Versicherungsgigant AIG wies für das vierte Quartal 2008 mit fast 62 Mrd. US-Dollar den größten Verlust eines Unternehmens in der US-Geschichte aus. In Großbritannien kämpft Europas größte Bank HSBC mit rasant steigenden Kreditausfällen in den USA und plant deshalb die größte Kapitalerhöhung der britischen Wirtschaftsgeschichte. Nach den schwachen US-Wachstumsdaten vom Freitag sei das Wasser auf die Mühlen der Konjunkturpessimisten, erklärten Analysten.
Der Ölpreis litt zudem unter den unterschiedlichen Positionen innerhalb der Opec über weitere Förderkürzungen. Während algerische Regierungsvertreter solche für möglich halten, signalisierten iranische Vertreter wenig Interesse. Das Ölkartell berät am 15. März die Lage. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich ebenfalls um über fünf Prozent auf knapp unter 44 Dollar.
Bei den Basismetallen gab der Kupferpreis 2,3 Prozent auf 3345 Dollar nach. Aluminium verbilligte sich um zwei Prozent, Blei um bis zu 2,5 Prozent. Nickel fiel um über zwei Prozent auf 9800 Dollar und notierte damit weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Dollar je Tonne. Seit Jahresanfang hat sich Nickel um über 16 Prozent verbilligt.
Angesichts der Krise brachten wieder viele Anleger ihre Gelder in den sicheren Anlagehafen Gold ein. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg um bis zu zwei Prozent auf 958 Dollar. In der Vorwoche hatten Gewinnmitnahmen den Goldpreis wieder gedrückt, nachdem das Edelmetall am 20. Februar die wichtige Marke von 1000 Dollar kurz übersprungen hatte.
Quelle: ntv.de