Marktberichte

Edelmetalle unter Druck Ölpreis stabilisiert sich

Der Ausverkauf bei den Rohstoffen hat auch am Donnerstag kein Ende gefunden. Vor allem die Preise für die Industriemetalle wie Kupfer oder Nickel brachen erneut ein. Anleger, die Rohstoffe auf Kredit gekauft hätten, müssten ihre Bestände auflösen, erklärten Analysten. Selbst vor dem Plündern ihrer Gold-Bestände machten die Anleger, die dringend Bares brauchten, nicht halt. Am Ölmarkt zogen die Notierungen mit Blick auf die Krisensitzung der Opec am Freitag an. Hier setzten einige Anleger auf eine Senkung der Ölfördermengen durch das Kartell.

"Was wir im Moment sehen, ist eine Marktbereinigung von Leuten, die Metall auf Kredit gekauft haben", erklärte Rohstoff-Analyst Gary Mead von Virtual Metals. "Deren Kreditlinien sind entweder verschwunden oder exorbitant teuer, und die fliehen aus dem Markt." Eine Tonne Kupfer verbilligte sich zeitweise um über fünf Prozent auf 3851 Dollar und notierte damit so niedrig wie seit Oktober 2005 nicht mehr. Erst im Juli hatte der Kupferpreis mit 8940 Dollar je Tonne ein Rekordhoch erreicht. Ebenfalls stark unter Druck war der Nickelpreis, der in der Spitze ebenfalls fünf Prozent auf 9200 Dollar je Tonne verlor. Noch im Mai 2007 hatte Nickel mit 51,80 Dollar je Tonne ein Rekordhoch aufgestellt.

Auch die Preise der Edelmetalle gerieten am Donnerstag stark unter Druck. Langfristig bleibe er dabei, dass Gold angesichts seiner Funktion als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten hohes Kurspotential habe, erklärte Jeffrey Nichols, Direktor bei American Precious Metals. "Dessen ungeachtet bleibt Gold kurzfristig angeschlagen." Von der Finanzkrise hat der Preis an den Terminmärkten nur zeitweise profitieren können, da viele Anleger in den vergangenen Wochen Kasse gemacht haben. Der Preis für eine Feinunze Gold fiel um über drei Prozent auf 705,05 Dollar. Auch der Platin-Preis brach ein. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich zeitweise um sechs Prozent auf 781 Dollar und notiert damit so niedrig wie seit Juli 2004 nicht mehr.

Der Ölpreis machte indessen nach den Verlusten vom Vortag etwas Boden gut. Angesichts des für Freitag in Wien angesetzten Krisentreffens der Opec setzten einige Anleger auf eine Senkung der Ölfördermengen, erklärten Händler. So hatte der Iran eine Senkung der täglichen Ölproduktion von zwei Millionen Barrel vorgeschlagen. Saudi-Arabien, der weltgrößte Ölproduzent, hat sich bislang noch nicht festgelegt. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um zwei Prozent auf 68,30 Dollar. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 66 Dollar ebenfalls zwei Prozent mehr.

Quelle: ntv.de

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