Marktberichte

Industriemetalle teurer Ölpreis trudelt weiter

Das anhaltend milde Winterwetter und die Aussicht auf weiter steigende US-Ölreserven hat den Preis für diesen Rohstoff am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit Mitte 2005 gedrückt.

Die beiden führenden Sorten Brent und WTI verbilligten sich um jeweils knapp zwei Prozent auf 54,20 beziehungsweise 54,57 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Den Schätzungen der Analysten von Merrill Lynch zufolge reduzierte die milde Witterung den Ölbedarf der Industrienationen im Dezember um 300.000 Barrel täglich. Für Januar erwarteten sie ein Minus von 600.000 Barrel. Vor diesem Hintergrund sagten Analysten für die vergangene Woche einen Anstieg der US-Lagerbestände für Erdölprodukte wie Heizöl und Benzin von 2,2 Mio. Barrel voraus. Die Zahlen werden mittwochs veröffentlicht.

Im Sog des Ölpreis-Rückgangs gab Gold ebenfalls nach. Die Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls verbilligte sich auf 612,30 US-Dollar. Die Kurse von Gold und Öl bewegen sich üblicherweise in die gleiche Richtung. Da Gold oft als Absicherung gegen Inflationsrisiken genutzt wird, dämpft ein fallender Ölpreis die Nachfrage für dieses Edelmetall. Als weiteren Belastungsfaktor für den Goldpreis nannten Börsianer die jüngsten Kursgewinne des US-Dollar. Eine Aufwertung der US-Währung macht Gold für Anleger außerhalb der USA teurer. Angesichts der für die kommenden Monate erwartenden Lockerung der US-Geldpolitik sagte Analyst Frederic Panizzutti von MKS Finance allerdings fallende US-Dollar und steigende Gold-Kurse voraus.

Nach dem Ausverkauf der vergangenen beiden Wochen stiegen die Preise für die Industriemetalle wieder etwas. "Der Markt scheint das hohe Kursniveau aber nicht zu mögen, daher ist ein weiterer Rückschlag möglich", warnte ein Händler. Kupfer verteuerte sich um rund ein Prozent auf 5.730 US-Dollar je Tonne. Damit liegt der Preis für dieses zur Herstellung von Stromkabeln und Wasserrohren verwendeten Metall aber immer noch rund elf Prozent unter dem Niveau zum Jahreswechsel. 2006 hatte sich Kupfer um gut 42 Prozent verteuert.

Der Reuters-Rohstoffindex startete 0,1 Prozent höher bei 290 Punkten in den Handel. Am Dienstag hatte er 0,4 Prozent nachgegeben.

Quelle: ntv.de

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