Atomstreit mit Iran Ölpreis über 71 Dollar
24.05.2007, 14:56 UhrSorge über den Atomstreit mit dem Iran hat den Ölpreis am Donnerstag erstmals in diesem Jahr über die Marke von 71 US-Dollar getrieben. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent kletterte bis auf 71,29 Dollar und war damit so hoch wie seit Anfang August nicht mehr. Die UN-Atombehörde IAEA hatte am Vortag einen Bericht veröffentlicht, der härteren Sanktionen gegen den viertgrößten Erdöl-Exporteur den Weg ebnet. Die britische Regierung und der neue französische Präsident Nicolas Sarkozy haben sich schon für entsprechende Schritte ausgesprochen. Als zu niedrige angesehene Benzin-Vorräte in den USA hielten die Preise ebenso auf hohem Niveau wie die Lage im achtgrößten Exportland Nigeria. Dort blockieren militante Gruppen die Lieferung von Rohöl.
Leichtes US-Rohöl der Marke WTI verbilligte sich um 34 Cent und kostete 65,45 US-Dollar je Fass. WTI hat seinen Status als Richtmarke für den weltweiten Ölpreis allerdings aktuell eingebüßt, da die Preisentwicklung seit einigen Wochen deutlich von der anderer Ölsorten abweicht. Ausschlaggebend für den zuletzt vergleichsweise geringen Preisanstieg bei WTI war ein Überangebot am Handelspunkt Cushing in Oklahoma in den USA. Raffinerieausfälle und ungewöhnlich lange Wartungsphasen hatten zu einer geringeren Nachfrage geführt. Gleichzeitig wurde viel Öl aus Kanada importiert. Dementsprechend stieg der WTI-Preis im Vergleich zu Brent deutlich weniger.
Der Kupfer-Preis stieg auf 7260 US-Dollar je Tonne, was Händler unter anderem mit spekulativen Käufen aus China begründeten, nachdem am Vortag massiv verkauft worden war. Experten hatten zuletzt angesichts hoher chinesischer Importe und deutlich gestiegener Vorräte vor einer Überversorung mit dem vor allem in der Bauindustrie eingesetzten Metall gewarnt.
Das Geschäft mit Gold lief Händlern zufolge schleppend, die Feinunze kostete um 661 US-Dollar. Silber
wechselte zu 13 US-Dollar je Feinunze den Besitzer.
Der Reuters-Rohstoffindex startete kaum verändert bei 312 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de