Der Dollar macht den Preis Ölpreis wieder bei 133 Dollar
11.06.2008, 14:45 UhrÖl hat sich im Tagesverlauf weiter verteuert. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl WTI 133,24 Dollar und damit 1,5 Prozent mehr als am Vorabend. Der Preis für die in Europa führende Nordseeöl-Sorte Brent zog um 1,2 Prozent an auf 132,60 Dollar. In der letzten Woche waren für ein Barrel US-Öl bis zu 139,12 Dollar gezahlt worden, danach war der Preis wieder gesunken - in den vergangenen zwei Tagen zeitweise um bis zu sieben Dollar. "Der Ölpreis bleibt extrem volatil, was aus unserer Sicht auf den Einfluss kurzfristiger spekulativer Kräfte zurückzuführen ist", sagte Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Welche Richtung der Ölpreis einschlägt, hängt zurzeit vor allem vom Devisenmarkt ab: Durch die Umschichtung spekulativer Anlagegelder entwickelt sich der Ölpreis häufig entgegengesetzt zum Dollarkurs. Daneben warten die Marktteilnehmer derzeit gespannt auf die wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA, die um 16.35 Uhr MESZ bekannt gegeben werden. Befragte Experten gehen im Schnitt ihrer Prognosen davon aus, dass angesichts einer schnelleren Verarbeitung des Rohstoffs in den US-Raffinerien die Rohölbestände der USA in der vergangenen Woche um 1,1 Millionen Barrel gesunken sind. Dagegen dürften sich die Benzin- und Destillatvorräte um 1,2 beziehungsweise 1,7 Millionen Barrel erhöht haben, wird erwartet.
Gold kostete zuletzt 874 Dollar die Feinunze und damit 0,9 Prozent mehr als am Vortag. Einige Investoren hätten den am Vortag gesunkenen Preis zum Wiedereinstieg genutzt, sagte ein Händler. Doch sollte der Dollar weiter zulegen, könnten die Gewinne rasch wieder dahinschmelzen, warnten ein Börsianer. Viele Basismetalle verbilligten sich: So sank der Preis für eine Tonne Kupfer um 0,4 Prozent auf 7840 Dollar.
USA wollen an Ölkonferenz teilnehmen
Die USA wollen an der von Saudi-Arabien einberufenen Krisensitzung wegen des rasanten Ölpreisanstiegs teilnehmen. Die Konferenz sei für den 22. Juni geplant, erklärte am Dienstag ein Sprecher von US-Präsident George W. Bush. "Als einer der größten Produzenten und Abnehmer von Öl werden wir voraussichtlich teilnehmen", sagte Sprecher Tony Fratto in Berlin während Bushs Deutschlandbesuch.
Die saudische Regierung hatte am Montag zu der Konferenz aufgerufen. An ihr sollen Förderer, Abnehmer und auch Ölkonzerne teilnehmen. Der Aufruf aus Riad war ein Signal zur Beruhigung der nervösen Märkte, nachdem am Freitag der Rohölpreis massiv um acht Prozent auf den Rekordstand von 138,54 US-Dollar je Barrel emporgeschnellt war.
Quelle: ntv.de