Marktberichte

Furcht vor China-Überhitzung Ölpreise richtungslos

Die Furcht vor einer Überhitzung der chinesischen Wirtschaft bremst die Rohstoffmärkte. Insbesondere der Preis für Kupfer gibt nach. China ist der weltgrößte Kupfer-Verbraucher. Am Ölmarkt gibt es keine eindeutige Richtung.

Chinas Wachstum weckt Zinssorgen.

Chinas Wachstum weckt Zinssorgen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die chinesische Wirtschaft ist dank staatlicher Konjunkturprogramme im ersten Quartal um 11,9 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. "Wir gehen davon aus, dass die Zentralbank in den kommenden Monaten ihre geldpolitischen Zügel weiter straffen wird", sagte Allianz-Volkswirt Gregor Eder. Damit würde nach Einschätzung von Experten die Nachfrage nach Öl und Industriemetallen gedrosselt.

Die Tonne Kupfer verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 7906,50 US-Dollar. Kupfer wird vor allem in der Elektro- und Bauindustrie verwendet. Auch die Preise für Aluminium und Blei gaben nach.

Der deutliche Anstieg des chinesischen Brutto-Inlandsprodukts (BIP) dürfte nach Experteneinschätzung den Ölpreis zuminidesz kurzfristig stützen. "Das kräftige BIP-Wachstum bestätigt den rasch wachsenden Energiebedarf", stellten die Experten der Commerzbank fest. Aber sie sehen zugleich die Gefahr einer Überhitzung. "Damit könnte die aktuelle Triebfeder für das Wachstum der globalen Ölnachfrage an Kraft verlieren", heißt es in dem Marktkommentar der Bank. China ist das weltweit zweitgrößte Ölverbraucherland nach den USA.

Während der als richtungweisend geltende Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI mit 85,63 US-Dollar leicht im Minus lag, verteuerte sich Nordsee-Öl der Sorte Brent um 0,9 Prozent auf 86,92 US-Dollar je Fass.

Wenig Bewegung gab es am Goldmarkt. Die Feinunze des Edelmetalls kostete nahezu unverändert 1152,68 US-Dollar. "Es scheint, als ob der Markt zufrieden ist mit dem Niveau, das wir sehen", sagte Deutsche-Bank-Händler Michael Blumenroth. "Es gibt aber noch immer Nachfrage nach Gold mit dem Zwecke des sicheren Anlagehafens."

Quelle: ntv.de, rts

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