Stärkster Einbruch seit 9/11 Rekordrutsch am Ölmarkt
07.01.2009, 22:01 UhrDie Ölpreise am US-Terminmarkt haben die größten Verluste innerhalb eines Handelstages seit September 2001 verbucht. Nach dem überraschenden Anstieg der US-Lagerdaten brach der Preis für US-Leichtöl am Mittwoch um etwa zwölf Prozent auf 42,80 Dollar je Barrel (159 Liter) ein.
Die Ölbestände in den USA waren in der vergangenen Woche überraschend um 6,7 Mio. Barrel auf 325,4 Mio. Barrel gestiegen. Analysten hatten nur mit einem Plus von 900.000 Barrel gerechnet. Steigende Lagerbestände signalisieren Experten zufolge eine schwächere Nachfrage in der weltgrößten Volkswirtschaft.
Die Benzinbestände kletterten um 3,3 Mio. Barrel auf 211,4 Mio., wie aus Daten der US-Energiebehörde (EIA) hervorgeht. Auch hier hatten Analysten nur mit einem Anstieg um 800.000 gerechnet. Die Bestände an Destillaten - dazu zählt Heizöl - nahmen um 1,8 Mio. Barrel auf 137,8 Mio. Barrel zu. Analysten hatten mit plus einer Million Barrel gerechnet.
Tiefpunkt Mitte 2009?
Die USA dürften nach Einschätzung der amerikanischen Handelskammer Mitte des Jahres den Tiefpunkt der Rezession erreicht haben. Die Lage der US-Wirtschaft sei derzeit nicht sehr gut, sagte Handelskammer-Präsident Tom Donohue. Für das Schlussquartal 2008 erwartet die "US Chamber of Commerce" einen Rückgang der Wirtschaftleistung aufs Jahr hochgerechnet von mindestens fünf Prozent. Auch im Auftaktquartal 2009 dürfte das Bruttoinlandsprodukt annualisiert um mehr als drei Prozent sinken.
Deutliche Spuren werde die Konjunkturflaute demnach auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen und die Arbeitslosenquote auf 8,5 bis 9,0 Prozent steigen lassen. Im November lag die Quote noch bei 6,7 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 1993. Die US-Wirtschaft steckt seit rund einem Jahr in einer Rezession.
Quelle: ntv.de