Tiefpunkt der US-Nachfrage Rohöl testet die 70
10.12.2009, 21:30 UhrDer Ölpreis hat am Donnerstag den siebten Tag in Folge nachgegeben. Die Notierungen in New York nähern sich weiter der Marke von 70 Dollar.
Im Vergleich zum Vortag hat sich die Abwärtsdynamik allerdings verlangsamt. Der nächstfällige Januar-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex zum Settlement um 0,2 Prozent oder 0,13 US-Dollar auf 70,54 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 7. Oktober. Nordseeöl der Sorte Brent notierte am Abend bei 71,86 Dollar, was einem Minus von 0,73 Prozent entsprach.
Händler nannten als Hauptgrund für die weiter nachgebenden Ölnotierungen die anhaltende Sorge des Marktes vor einer Überversorgung. Nach Schätzungen des US-Energieministeriums dürfte der tägliche Ölbedarf der USA im laufenden Quartal um 2,2 Prozent zurückgehen.
Auf Jahressicht rechnet die US-Regierung mit einem Rückgang der US-Nachfrage um 4,1 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Für das kommende Jahr erwartet das Ministerium zwar ein leichtes Anziehen der heimischen Nachfrage, allerdings rangieren die geschätzten Werte noch immer weit unter den Höchstwerten von 2005.
Im Tagestief fiel der Ölpreis bis auf 69,81 Dollar. Der Versuch, den Preis nachhaltig unter die Marke von 70 Dollar zu drücken, sei aber vorläufig gescheitert, sagten Händler. Ob sich der Preis jedoch kurzfristig über dieser Schwelle halten könne, sei fraglich. "Eine leichte Unterstützung liegt bei 68 Dollar, aber die erste wirkliche Auffangmarke kommt erst bei 65 Dollar", erläuterte Händler und Analyst Tom Bentz von BNP Paribas in New York.
Belastet worden sei der Ölmarkt von den schwachen Arbeitsmarktdaten in den USA. Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung waren deutlich höher als prognostiziert ausgefallen. Die Daten wurden im Handel als Zeichen für eine holprige Konjunkturerholung gedeutet. Dies habe die schwache Fundamentallage in Erinnerung gerufen, sagten Marktteilnehmer.
Quelle: ntv.de, DJ