US-Konsum schrumpft Rohstoffe auf Rückmarsch
13.05.2009, 15:47 UhrDer Ölpreis hat sich am Mittwoch von seinem Sechs-Monats-Hoch von 60 Dollar entfernt. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 13 Cent auf 58,70 Dollar. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent fiel um 0,5 Prozent auf 57,68 Dollar.
Die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Weltwirtschaft und damit einer steigenden Ölnachfrage erhielten mit schwachen US-Einzelhandelsumsätzen einen Dämpfer. "Der Konsum ist ein wichtiger Pfeiler der US-Wirtschaft. Der schwache Einstieg ins zweite Quartal ist eine negative Überraschung", sagte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Im April sank der Einzelhandelsumsatz um 0,4 Prozent, statt wie von Analysten erwartet konstant zu bleiben. Zudem reduzierte die Opec ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage erneut.
Nach dem jüngsten Anstieg der Ölpreise gehen Experten nun wieder von fallenden Kursen aus. Am Vortag hatte Öl kurzzeitig mehr als 60 Dollar und damit so viel wie zuletzt im November vorigen Jahres gekostet. "Wir erwarten nach dem starken Anstieg der vergangenen Wochen danach weiterhin eine Korrektur", urteilte die Commerzbank.
Im Fokus standen zur Wochenmitte die wöchentlichen US-Ölvorräte. Der bereits am Dienstag vorgelegte Bericht des privaten Datenanbieters API zeigte einen überraschenden Rückgang um 3,1 Millionen Barrel und signalisierte damit eine Nachfragebelebung. Am Nachmittag stehen allerdings die vom US-Energieministerium vorgelegten Daten zu den US-Lagerbeständen an. Experten rechnen damit, dass die Reserven der USA auf einem so hohen Niveau wie seit 19 Jahren nicht mehr liegen. So dürften die Rohöl-Vorräte um 1,2 Millionen Barrel, die Benzin-Bestände um 500.000 Barrel und die Destillate um 1,1 Millionen Barrel gestiegen sein.
Der Goldpreis verbilligte sich im Einklang mit einem wiedererstarkten US-Dollar. Gold fiel um 0,4 Prozent auf 917 Dollar je Feinunze. Vor den US-Daten hatte das Edelmetall noch von seiner Rolle als Absicherung gegen einen schwächeren US-Dollar und eine steigende Inflation profitiert. Bei den Basismetallen sorgte die Angst vor einer schwächeren Nachfrage für Kursverluste. Kupfer fiel um knapp drei Prozent auf 4450 Dollar je Tonne. Auch die übrigen Metallsorten verbilligten sich. Zink rutschte um 4,3 Prozent auf 1470 Dollar je Tonne ab, Nickel um 3,5 Prozent.
Quelle: ntv.de