Investoren zuversichtlicher Rohstoffe gefragt
08.05.2009, 13:55 UhrDie Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung und damit wieder steigende Nachfrage hat den Ölpreis über 58 Dollar gehoben. Händlern zufolge verstärkte sich nach Veröffentlichung des Stresstests für die US-Banken der Konjunkturoptimismus der Vortage. "Die Leute wurden optimistisch, weil er nicht so schlecht war wie sie dachten, dass er sein würde", sagte Analyst Tony Nunan von Mitsubishi Corp.
Das Fass US-Öl WTI verteuerte sich um 2,6 Prozent auf 58,16 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt Mitte November 2008. Nordsee-Öl der Sorte Brent wurde 2,5 Prozent höher bei 57,90 Dollar gehandelt.
Gefragt bei Investoren waren auch Kupfer, Nickel und Zinn. Die Tonne Kupfer verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 4755 Dollar je Tonne. Nickel kostete mit 13.298 Dollar je Tonne 1,9 Prozent mehr, und die Tonne Zinn wechselte mit 13.950 Dollar 1,8 Prozent teurer den Besitzer. "Die Industriemetalle profitieren weiter von der Stimmungsaufhellung an den Finanzmärkten und der zunehmenden Hoffnung auf eine baldige konjunkturelle Trendwende", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank. Gegen den Trend verbilligte sich Aluminium um 0,7 Prozent auf 1554 Dollar je Tonne, was Händler auf steigende Lagerbestände zurückführten.
Analysten sind aber skeptisch, dass die Rally noch lange anhalten wird. "Der Konjunkturoptimismus vieler Marktteilnehmer scheint momentan etwas übertrieben, so dass eine Korrektur der Rohstoffpreise in den nächsten Wochen nicht unwahrscheinlich ist", prognostizierte LBBW-Rohstoffanalyst Frank Schallenberger. In den USA und der Euro-Zone werde die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr voraussichtlich sinken. "Entsprechend wird sich auch die Nachfrage nach den meisten Rohstoffen wenig dynamisch entwickeln."
Trotz steigender Aktienkurse ist der Preis für das als Versicherung gegen Finanzmarktrisiken geltende Gold am Freitag leicht gestiegen. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 916,15 Dollar. Händler führten dies auf die Angst der Investoren vor einer Inflation als Folge der steigenden Staatsverschuldung zurück. Analysten wiesen darauf hin, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit der Ankündigung zum Kauf von Pfandbriefen Inflationsängste genährt habe.
Quelle: ntv.de