Marktberichte

Händler warnen Rohstoffe übertrieben teuer

Die neuerliche Dollar-Schwäche treibt die Preise für Öl und Gold weiter in die Höhe. In Asien kostet ein Fass US-Leichtöl zeitweise wieder so viel wie seit einem Jahr nicht mehr.

Ordentlich was auf der Hand: Dieser Goldschmied in Riad präsentiert seine Vorräte.

Ordentlich was auf der Hand: Dieser Goldschmied in Riad präsentiert seine Vorräte.

(Foto: REUTERS)

In Asien kostete ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) am Morgen mit 80,05 Dollar zeitweise wieder so viel wie seit einem Jahr nicht mehr. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich in der Spitze auf 78,18 Dollar und erreichte damit ebenfalls ein Jahreshoch. Im Verlauf bröckelten die Preise für beide Sorten wieder ab und lagen leicht unter dem Vortagesniveau. Händler warnten vor Preisrückschlägen. "Trotz der soliden Gewinne, ist Öl überkauft und könnte daher in den nächsten Tagen fallen", erklärte Edward Meir, Analyst bei MF Global.

"Wir sehen wenig Unterstützung für die Rally, die jetzt schon acht Tage alt ist", erklärte Analyst David Wech von JCB Energy. Angesichts der Überkapazitäten der Opec und der hohen Lagerbestände weltweit, werde es bald eine Korrektur gegen. Noch Anfang Oktober hatte US-Leichtöl weniger als 70 Dollar gekostet. Für einen Preis von über 75 Dollar gebe es wenige fundamentale Gründe, fügte Wech hinzu.

Heikler Höhenflug beim Gold

Nachdem in Asien die US-Währung auf ein 14-Monats-Tief gefallen war, zog auch der Goldpreis wieder an. Mit 1067,70 Dollar kostete die Feinunze Gold 0,5 Prozent mehr als am Vorabend und machte damit einen großen Teil des Preisrückgang der vergangenen Tage wett. In Euro gerechnet blieb der Goldpreis stabil bei 710 Euro. Erst in der Vorwoche hatte der Preis für das Edelmetall mit 1072 Dollar ein Rekordhoch aufgestellt. Händler warnten aber vor Übertreibungen. "Der Preisanstieg ist in dieser Phase eine Dollar-Story, denn eine wirkliche physische Nachfrage nach Gold ist nicht da", erklärte Analyst Walter de Wet von der Standard Bank in London.

Da in erster Linie Spekulationen hinter der Entwicklung stünden, könnte es auch rasch wieder in die andere Richtung gehen, schrieben die Analysten der Commerzbank. Dass die weltgrößte Derivatebörse CME nunmehr Gold als Sicherheit für Handelsprodukte akzeptiere, zeige aber auch die wachsende Bedeutung des Edelmetalls an den Finanzmärkten und sollte daher den Goldpreis unterschwellig unterstützen.

Die Preise für Industriemetalle gaben am Dienstag leicht nach. So kostete Kupfer gegen Mittag mit 6452 Dollar je Tonne etwas weniger als am Vorabend mit 6465 Dollar. Die meist steigenden Bestände, die bei der Londoner Metallbörse gemeldet sind, drückten die Preise, sagten Händler. "Die Investoren halten die Preise über dem Niveau, das Angebot und Nachfrage vorgeben", erklärte Fairfax-Analyst Marc Elliott. "Solange der Dollar allerdings unter Druck bleibt, sind die Investoren auf der Suche nach handfesten Vermögenswerten."

Quelle: ntv.de, rts

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