Gold, Silber, Kupfer, Öl… Rohstoffmärkte auf Talfahrt
06.03.2012, 17:15 Uhr
Auch die Rohstoffe bleiben von den Anlegerängsten nicht verschont.
(Foto: AP)
An den Rohstoffmärkten findet im Sog des Schwächeanfalls an den Aktienmärkten ein großer Ausverkauf statt. Ob Gold, Silber, Kupfer oder Öl - die Anleger verkaufen auf breiter Front. Im Schnitt verlieren die Metalle zwei bis drei Prozent.
Mit den Aktienmärkten fallen auch die Rohstoffmärkte ins Minus. Der Ölpreis verlor angesichts des Atomstreits des Westens mit dem Iran weniger stark, Furcht vor einer Verknappung verhinderte einen deutlichen Preisrückgang. Auslöser der schlechten Stimmung war Analysten zufolge die Angst vor einer Rezession in der Euro-Zone sowie die Sorgen um das künftige Wachstum in China.
"Ein so schwaches Marktumfeld lässt die Rohstoffmärkte nicht kalt, zumal Kupfer, Gold und Öl sich in diesem Jahr schon stark verteuert hatten", erklärte ein Händler. Somit seien vielfach Gewinnmitnahmen zu beobachten. "Die Leute lösen ihre Positionen auf, alle wollen gleichzeitig durch die Tür ins Freie", fasste Afshin Nabavi, Chefhändler bei MKS Finance in Genf zusammen.
Gold verbilligte sich um 2,4 Prozent auf 1663,95 Dollar je Feinunze und gab damit seine gesamten Februar Gewinne wieder ab. Zuletzt hatte Gold am 25. Januar dieses Preisniveau erreicht. Silber verbilligte sich um bis zu vier Prozent auf 32,60 Dollar je Feinunze.
Neben den Rezessionsängsten in Europa erwarten viele auch, dass Chinas Wirtschaft demnächst weniger stark wachsen wird. Dies belastete vor allem den Kupferpreis, da China für rund 40 Prozent des weltweiten Kupferverbrauchs steht. Aber auch Zink und Aluminium gaben 3,7 beziehungsweise 2,5 Prozent nach.
Am Ölmarkt fielen die Verluste noch am geringsten aus: Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um bis zu 1,8 Prozent auf 121,59 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 104,61 bis zu zwei Prozent weniger als am Vorabend. Nachdem US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärte hatte, die USA würden notfalls auch militärisch verhindern, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen kommt, grenzten beide Sorten ihre Verluste wieder ein und lagen nur noch je etwa ein Prozent im Minus. "Die weiterbestehenden Angebotsrisiken begrenzen den Preisrückgang", erklärte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Ohne den Atomstreit würden die Preisabschläge deutlich höher ausfallen, fügte er hinzu.
Quelle: ntv.de, sla/rts