Inside Wall Street Rot ist die Liebe
13.02.2009, 20:09 UhrRot ist die Liebe - grün ist das Geld. Und am Valentinstag passt das traditionell ganz gut zusammen. Mehr als anderswo hat sich der Feiertag in den USA zu einem Fest für den Einzelhandel entwickelt, weil Liebende unter keinen Umständen ohne Schokolade, Blumen oder andere Mitbringsel zuhause aufkreuzen können. Außer in Rezessionsjahren.
Für den Valentinstag 2009 erwartet der US-Einzelhandel keine großen Sprünge. Standen die Männer noch bis letztes Jahr Schlange bei den Juwelieren - vielleicht nicht bei der Nobelschmiede Tiffany, aber zumindest an den Vitrinen im Einkaufszentrum - so dürften in diesem Jahr eher Grußkarten verschickt werden. Vielleicht gibt es hier und da noch Schokolade oder Blumen, doch die Umsatzprognosen sind stark rückläufig.
Die Einzelhändler in New York City rechnen etwa damit, dass die Amerikaner heuer 15 Prozent weniger ausgeben werden, um den oder die Liebste zu überraschen als in anderen Jahren. Noch drastischer dürften die Einbußen bei den Restaurants ausfallen, die sich auf 30 Prozent weniger Geschäft einstellen als im Vorjahr.
Wer in der Not sparen will, geht eben nicht auswärts schlemmen. Stattdessen wird zuhause gekocht - das ist billiger und mindestens genauso romantisch. (Abwaschen lässt sich ja am nächsten Tag.)
Für den Einzelhandel zwischen New York und Kalifornien ist das schwache Geschäft zum Valentinstag ein weiterer herber Schlag, nachdem ja bereits das Weihnachtsgeschäft historisch schwach ausgefallen ist. Doch inmitten einer Krise, in der Verbrauchervertrauen und -Ausgaben bereits seit Monaten rückläufig sind, hat man sich zumindest vorbereitet. Viele Unternehmen haben Filialen geschlossen und Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu sparen. Die wiederum, die gerade ihren Job verloren haben, haben schon wieder einen Grund mehr, zum Fest der Liebenden auf teure Pralinen zu verzichten und stattdessen bescheiden zu feiern.
Quelle: ntv.de