Alle Augen auf Griechenland Schuldenkrise drückt Asien-Börsen
03.10.2011, 12:16 UhrDie europäische Schuldenkrise lastet auch in der neuen Woche auf den Aktienmärkten. Die Börse in Tokio schließt sehr schwach, wenngleich sich die Kurse in der letzten Handelsstunde noch um einiges von des Tagestiefs erholen können.
In Asien lagen die wichtigsten Börsenbarometer am Montag deutlich im Minus. Die Märkte folgten damit den negativen US-Vorgaben. Druck kam von der sich verschärfende Schuldenkrise in Europa. Negativ auf die Stimmung wirkte sich vor allem die Nachricht aus, dass Griechenland die mit den Geldgebern vereinbarten Defizitziele für dieses und kommendes Jahr verfehlen wird, wie aus dem Haushaltsentwurf für 2012 hervorgeht, den das griechische Kabinett am Sonntagabend billigte.

Kaum eine Rolle spielt, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der japanischen Industrie im dritten Quartal aufgehellt hat.
(Foto: AP)
Maßgeblicher Grund dafür ist nach Angaben der Regierung der Einbruch der Wirtschaft . Aus Sicht der Troika ist die Regierung aber durch eine mangelnde Umsetzung von Strukturreformen ebenso verantwortlich.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,8 Prozent tiefer mit 8545 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,9 Prozent auf 747 Punkte.
Wie Insider berichten, laufen die Verhandlungen in Athen weiterhin auf Hochtouren und stehen noch nicht wie von Vize-Finanzminister Pantelis Oikonomou behauptet, kurz vor dem Abschluss. Ein Insider berichtete vielmehr, dass die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) weiterhin die vorgelegten Haushaltszahlen und weitere Reformen, die für die Auszahlung der nächsten Tranche von Hilfszahlungen notwendig sind, prüfe. Die Troika werde mit ihrem Bericht nach zwei weiteren Besuchen des Rechnungshofs am Mittwoch beginnen, heißt es danach weiter.
Die von dem vielbeachteten Tankan-Index signalisierte Aufhellung des japanischen Geschäftsklimas konnte den Markt nur wenig stützen. "Die einheimische Wirtschaft hält sich trotz des starken Yen gut, aber die größten Probleme liegen außerhalb Japans und nicht innerhalb - etwa die Folgen der europäischen Schuldenkrise für das globale Wachstum", sagte Yutaka Shiraki von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.
Unter den Einzelwerten gaben allen voran Exportwerte nach, beispielsweise Sony und Panasonic um 4,5 Prozent bzw. 4,1 Prozent. Seiko Epson verloren mit einer Herunterstufung durch Barclays Capital 5,9 Prozent. Im Automobilsektor verloren Honda 1,5 Prozent und Toyota 2,0 Prozent. Bei den Handelshäusern verbilligten sich Itochu um 6,3 Prozent und Marubeni um 7,5 Prozent.
Im Finanzsektor rutschten die Aktien der Mitsubishi UFJ 2,8 Prozent sowie der Sumitomi Mitsui Financial um 2,7 Prozent ab. Am Freitag waren in New York bereits die Aktien von Morgan Stanley deutlich gefallen, weil sich Anleger Sorgen machten, dass die Investmentbank in den Strudel der Krise gerissen werden könnte.
Promise sprangen um die für einen Handelstag maximal zulässigen 15 Prozent nach oben auf 759 Japanische Yen, ehe sie ausgesetzt wurden. Für die Aktie habe es praktisch nur Nachfrage gegeben, nachdem Sumitomo Mitsui Financial Group angekündigt habe, das Unternehmen komplett für 780 Japanische Yen je Aktie übernehmen zu wollen.
Hoffnungen auf die Präsentation von Apples iPhone 5 im Verlauf der Woche stützten dagegen die Kurse von Softbank (+3,3 Prozent) und KDDI (+3,7 Prozent), wie es hieß.
Auch an anderen Handelsplätzen in Asien ging es kräftig bergab, insbesondere in Hongkong . Der MSCI-Index für den Asien-Pazifik-Raum mit Ausnahme Japans gab um 3,6 Prozent nach.
An den Devisenmärkten fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete 1,3320 Dollar nach einem New Yorker Schlusskurs von 1,3384 Dollar am Freitag. Händler und Analysten sagten, der Euro werde wohl in den kommenden Tagen weiter an Boden verlieren, da die Euro-Zone in der Krise gespalten sei und die Gefahr eines griechischen Zahlungsausfalls größer sei als je zuvor.
Quelle: ntv.de, rts/DJ7dpa