Marktberichte

"Merger Monday" in N.Y. Sorgen um teures Öl belasten

Aus den USA berichtet Lars Halter

Dank einiger Merger hatte die neue Woche gut begonnen, doch drückten Sorgen um teures Öl und eine mögliche Rezession die Wall Street im späten Montagshandel. Der Dow-Jones-Index verlor 10 Zähler oder 0,01 Prozent auf 12 636 Punkte, die Nasdaq gab 10 Zähler oder 0,4 Prozent auf 2504 Punkte ab.



Von ungewohnter Seite ließ sich die Wall Street am Montag erschrecken. Alan Greenspan ist zwar längst nicht mehr Chef der Notenbank, auf das Wort des erfahrenen Mannes hört man aber immer noch. Entsprechend gab die Börse nach, nachdem Greenspan erklärt hatte, eine Rezession vor Ende des Jahres sei möglich. Darauf ließe nicht zuletzt die Stabilisierung bei den Gewinnmargen in Corporate America schließen.



Außer Greenspan drückte auch der Ölpreis auf die Stimmung, denn der kletterte weiter. Der Rohstoff hält sich über der Marke von 61 Dollar pro Fass, was nicht nur die Analysten der Deutschen Bank „besorgend finden.



Größter Gewinner im Montagshandel war der Strom-Versorger TXU mit einem Plus von 13 Prozent. Das Unternehmen wird von Kohlberg Kravis & Roberts, Goldman Sachs und der Texas Pacific Group für 45 Milliarden Dollar gekauft, es ist die größte Privatisierung in der Geschichte. Als privat geführtes Unternehmen will TXU die Stromkosten reduzieren, höhere Umweltauflagen erfüllen und in alternative Energien investieren.



Eine weitere Milliarden-Privatisierung soll britischen Medienberichten zufolge im Chemie-Sektor geplant sein. Ungenannten Quellen zufolge sollen private Investoren an einer Übernahme von Dow Chemical arbeiten, die auf 54 Milliarden Dollar geschätzt wird. Dow Chemical verbesserte sich um 4,2 Prozent.



Eine kleinere Privatisierung war am Montag die dritte im Gespräch: Station Casino aus Las Vegas soll vom Management und den Investoren von Colony Capital aufgekauft werden. Der Preis liegt bei 8,8 Milliarden Dollar inklusive Schulden, die Aktie kletterte um 3,9 Prozent.



Im Dow-Jones-Index gab es vor allem wegen einiger Analysten-Kommentare Gewinner. Merck verbesserte sich um 3,7 Prozent, nachdem Citigroup den Pharmazeuten aufgestuft hatte. Man setzt das Papier auf „Kaufen und rechnet mit starken Ergebnissen mit Januvia, einem Diabetes-Mittel, das einem erfolgreichen Medikament von Novartis Konkurrenz machen soll.



Coca-Cola verbesserte sich um 1 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Aktie wegen ihrer günstigen Bewertung aufgestuft hatte. Man attestiert dem Management zudem den Willen zur Veränderung, worin Anleger Wachstumspotenzial erkennen.



Größter Verlierer unter den Blue Chips war Citigroup. Die weltgrößte Bank hat am Montag Gary Crittenden zum neuen Finanzchef ernannt. Crittenden war vorher bei American Express in gleicher Position tätig. Auch die Aktie des Kreditkartenriesen verlor angesichts des Personalwechsels.



In einer Oscar-Nachlese zum Vorabend stellt der Markt fest, dass die wichtigsten Trophäen unter den großen Studios gleichmäßig verteilt sind. „The Departed, geehrt als bester Film und für die beste Regie, wurde von Warner Bros., der Filmtochter von Time Warner, produziert. „The Queen, für den Helen Mirren den Oscar als beste Schauspielerin bekommen hat, stammt von Walt Disney, und „The last King of Scotland mit Forest Whitaker als bestem Schauspieler stammt von Fox Searchlight aus der News Corp. Gruppe. Die vier wichtigsten Statuen wirken sich oft positiv auf die Einspielergebnisse und die DVD-Verkäufe aus.

Quelle: ntv.de

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