Marktberichte

KlöCo und Premiere brechen ein Tag der Nebenwerte

Der Stahlhändler Kl öckner & Co (KlöCo) hat die Börse mit einer Gewinnwarnung überrascht und dafür von den Anlegern eine saftige Abreibung bekommen. Die Aktien des MDax-Unternehmens büßten 18,7 Prozent ihres Wertes ein. Das hatte Auswirkungen auf dem MDax, der geringfügig um 0,1 Prozent auf 10.631 Punkte nachgab. Der Dax stieg nur um 0,1 Prozent auf 7980 Zähler. Vor Beginn der US-Bilanzsaison am Abend hielten sich Händlern zufolge die meisten Anleger zurück. Der TecDax legte um 1,0 Prozent auf 1003 Punkte zu.

"Viele Investoren waren übergewichtet in KlöCo und müssen da jetzt raus", sagte ein Händler. Die Deutsche Bank nahm Händlern zufolge eine Kaufempfehlung zurück und riet ihren Kunden, KlöCo künftig nur noch zu halten. "Klöco hatte einen ziemlichen Vertrauensvorschuss bekommen, und den haben sie jetzt verspielt", sagte ein Händler. Der Konzern hatte schon im zweiten Quartal die Prognosen verfehlt, allerdings hatte der Vorstand bei der Vorlage der Zahlen Mitte August noch beteuert, den operativen Gewinn des Vorjahres im laufenden Jahr übertreffen zu können. Nun teilte KlöCo mit, das Ebitda des Vorjahres um zehn Prozent zu unterschreiten.

Im Sog von KlöCo gerieten im MDax Salzgitter und im Dax ThyssenKrupp unter Druck. Salzgitter verloren 2,3 Prozent, ThyssenKrupp 1,3 Prozent. Abgesehen von den Stahlwerten gab es kaum Ausreißer. Viele Anleger wollten abwarten, ob die Immobilienkrise den Unternehmen im Sommer die Gewinne verhagelt hat.

Traditionell gibt der Aluminiumkonzern Alcoa, dessen Aktien im Dow-Jones-Index gelistet sind, den Startschuss für die Berichtssaison in der größten Volkswirtschaft der Welt. Alcoa legt den Zwischenbericht nach Handelsschluss am Abend vor. Darüber hinaus wird die US-Notenbank ebenfalls nach Börsenschluss in Europa das Protokoll der Septembersitzung veröffentlichen, auf der sie eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent beschlossen hatte.

Schwarzer Tag für Premiere

Auch die Aktien des Bezahlsenders Premiere brachen ein. Grund ist die Gründung eines Unternehmens zur Vermarktung der Bundesligarechte im Fernsehen durch Ex-Medienmogul Leo Kirch. Die neue Gesellschaft soll den Namen Sirius tragen. "Das hat wohl Bedenken ausgelöst, ob und zu welchem Preis Premiere bei der nächsten Vergabe der Rechte zum Zuge kommt", meint ein Marktteilnehmer. Die Papiere gaben jedenfalls um 8,3 Prozent nach.

Unter den Dax-Werten verharrten SAP nach dem vierprozentigen Kursrückgang vom Montag auf dem Niveau des Vortages. Adidas holten dagegen nach ihrem dreiprozentigen Verlust vom Vortag wieder auf und legten 1,5 Prozent zu.

Im TecDax standen erneut die Aktien des Solar- und Windkraftanlagenbauer Conergy im Fokus. Nach anfänglichen Verlusten schlossen sie mit 0,4 Prozent im Plus. Am Montag hatte ein überraschender Wechsel im Vorstand die Aktie um neun Prozent gedrückt.

Im S-Dax verloren Demag Cranes 1,6 Prozent. "Da wirft jemand einen Sack voll Aktien aus seinem Depot raus", sagte ein Händler.

Quelle: ntv.de

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