Marktberichte

China-Exporte drücken die Stimmung Tokio-Börse stoppt Rally

Schrumpfende chinesische Exporte haben Anlegern an der Tokioter Börse die Laune verdorben.

Schrumpfende chinesische Exporte haben Anlegern an der Tokioter Börse die Laune verdorben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach den jüngsten Kursgewinnen in Tokio nehmen die Anleger Gewinne mit. Nach vier Tagen mit Kursgewinnen endet die Rally vorerst. Denn aus China wenig gute Nachrichten: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwächelt bei den Exporten. Das lässt nichts Gutes für den Rest der Welt ahnen.

Nach vier Tagen mit Kurszuwächsen haben Anleger an der Tokioter Börse wegen neuer Anzeichen für eine Konjunkturflaute in China Gewinne mitgenommen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 1,0 Prozent auf 8891 Punkte. Trotz des Rückgangs verbuchte das Barometer den größten Wochenanstieg seit Februar. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,7 Prozent auf 746 Punkte nach. Der MSCI-Index für Aktien aus dem Raum Asien-Pazifik außerhalb Japans fiel um 0,7 Prozent, nachdem er am Donnerstag nach einer mehrtägigen Rally auf den höchsten Stand seit drei Monaten gestiegen war.

Ein markanter Rückgang bei den chinesischen Ex- und Importen verdarb Anlegern die Stimmung. Im Juli exportierte das Land lediglich ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor, während Volkswirte im Schnitt mit einem Anstieg um knapp neun Prozent gerechnet hatten. "Das sieht ziemlich übel aus", resümierte ein Analyst. "Die schwer enttäuschenden Handelsdaten könnten bedeuten, dass China in weitaus größten Schwierigkeiten steckt als bislang gedacht", resümierte ein anderer Analyst.

Chinas Überschuss ist im Juli auf 25,1 von 31,7 Mrd. US-Dollar im Juni geschrumpft und damit deutlich niedriger als erwartet ausgefallen, weil die Exporte spürbar zurückgingen. Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 35,2 Mrd. prognostiziert. Chinas Handelsbilanz liefert damit keine Kaufanreize, zeigt sie doch klare Ermüdungsanzeichen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. "Die Märkte haben bereits hohe Erwartungen für weitere geldpolitische Lockerungen eingepreist. Ohne neue und klare Signale in diese Richtung bleibt das Aufwärtspotenzial begrenzt", sagt ein Händler in Schanghai.

Mit einem Abschlag von 1,5 Prozent gehörte die Aktie von Olympus zu den Verlierern. Nachdem der kriselnde Kamera- und Medizingerätehersteller am Vortag für das abgelaufene Quartal einen Einbruch des operativen Gewinns um 60 Prozent und eine auf nur noch 2,2 Prozent geschmolzene Eigenkapitalquote ausgewiesen hatte, wächst der Druck bei der Suche nach einem kapitalstarken Partner. Die Aktien des Software-Herstellers Trend Micro stürzten nach einer unerwartet schwachen Geschäftsbilanz gar um fast zehn Prozent ab. Kräftig zulegen konnte dagegen die Aktie des Elektronikriesen Sony, die rund drei Prozent gewann.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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