Asiens Börsen schwächer Tokio auf Drei-Monats-Tief
27.07.2007, 09:54 UhrNach dem Kursrutsch an den US-Börsen haben auch die Märkte in Fernost deutlich tiefer geschlossen. Aus Sorge um die Entwicklung der US-Wirtschaft verkauften Anleger risikoreiche Werte und flüchteten in den Anleihenmarkt. Auch der Yen profitierte und kletterte zum Dollar auf ein Drei-Monats-Hoch. Der Ölpreis legte nach einem Rückgang von über einem Dollar am Vortag wieder zu und notierte in Fernost bei 75,43 Dollar pro Barrel.
In Tokio ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,36 Prozent tiefer bei 17.283 Punkten aus dem Handel und verbuchte damit seinen niedrigsten Schlussstand seit fast drei Monaten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 2,16 Prozent auf 1699 Zähler. Auch die Börsen in Taiwan, Singapur, Südkorea und Hongkong waren bis zu vier Prozent im Minus. In Shanghai verzeichnete der SSE-Index ein Minus von 0,6 Prozent.
Anleger straften den Markt auf breiter Front ab. Auch Unternehmen wie Sony, die solide Quartalszahlen präsentiert hatten, bekamen den Abwärtstrend zu spüren. Sony-Aktien gaben um 1,1 Prozent nach. Die Papiere von Canon waren die größten Verlierer beim Nikkei: Sie fielen 5,5 Prozent, nachdem der Elektronikkonzern seine Jahresprognose gesenkt hatte.
In den USA schloss der Dow-Jones-Index 2,26 Prozent tiefer bei 13.473 Punkten - ein Minus von mehr als 300 Zählern. Der S&P-500verlor 2,33 Prozent auf 1482, der Technologie-Index Nasdaq 1,84 Prozent auf 2599 Zähler. Anzeichen für eine weitere Verschlechterung am US-Immobilienmarkt sowie zunehmende Probleme bei der Finanzierung von Übernahmen verschreckten die Anleger in Übersee.
Der Euro tendierte in Fernost kaum verändert bei 1,3730 Dollar. In dieser Handelswoche war die europäische Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,3853 Dollar geklettert - ein Rekordhoch. Der Dollar lag zur japanischen Währung bei 118,65 Yen.
Wettbewerb drückt Gewinne bei NTT DoCoMo
Japans größter Mobilfunkkonzern NTT DoCoMo hat wegen des zunehmenden Wettbewerbs auf dem Heimatmarkt einen Gewinnrückgang verbucht. Der Betriebsgewinn im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) sei um 25 Prozent auf 203,9 Mrd. Yen (1,25 Mrd. Euro) gefallen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Vor Jahresfrist verbuchte NTT DoCoMo noch einen Gewinn von 272,7 Mrd. Yen.
Gut die Hälfte der knapp 97 Mio. japanischen Handynutzer sind Kunden bei NTT DoCoMo. Zu den Konkurrenten zählen KDDI Corp und Softbank.
NTT DoCoMo kündigte zudem an, seine Grundgebühren um die Hälfte zu senken. Damit passt sich das Unternehmen dem Konkurrenten KDDI an und dürfte den Preiskampf weiter anheizen, der im vergangenen Jahr von Softbank initiiert worden war.
Toshiba erzielt Gewinnplus
Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat im abgelaufenen Quartal einen leichten Gewinnanstieg erzielt. Zugleich erhöhte der weltweit zweitgrößte Hersteller von Flash-Speicherchips für Digitalkameras und Handys seine Halbjahresprognose. Angesichts der Preiserholung bei den so genannten NAND-Flash-Chips überprüfe der Konzern auch seine Gewinneinschätzung für das Gesamtjahr bis Ende März 2008, teilte Toshiba am Freitag mit. Derzeit liegt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bei umgerechnet 1,6 Mrd. Euro.
Im ersten Geschäftsquartal stieg der Betriebsgewinn nach Konzernangaben um 1,6 Prozent auf 130 Mio. Euro. Der Nettogewinn verfünffachte sich auf 126,6 Mio. Euro. Für das erste Halbjahr erhöhte Toshiba seine Prognose für den Betriebsgewinn auf 430 Mio. Euro von knapp 250 Mio.. Das Nettoergebnis werde voraussichtlich knapp 250 Mio. Euro statt der bislang erwarteten 61 Mio. Euro betragen.
Die Toshiba-Aktie hatte in den Monaten April bis Juni um knapp 37 Prozent zugelegt. Vor Bekanntgabe der Zahlen fielen die Papiere um gut drei Prozent.
Quelle: ntv.de