Trotz schwacher Vorgaben Tokio behauptet sich
17.11.2010, 07:55 UhrUnsicherheiten wegen Irland und eine mögliche weitere Straffung der chinesischen Geldpolitik belasten die Börsen in Fernost. Ein schwächerer Yen stützt jedoch die japanischen Exporttitel. Steigende Kurse von Autokonzernen und anderen ausfuhrstarken Firmen ziehen den Nikkei-Index kurz vor Schluss ins Plus.
Ungeachtet deutlicher Kursverluste an Wall Street hat der Aktienmarkt in Tokio wenig verändert geschlossen. Gestützt worden sei der Markt vom zum Dollar schwachen Yen, sagten Börsianer. Der Nikkei-225 verlor 0,1 Prozent bzw. 15 Punkte auf 9.812, der Topix legte um 0,3 Prozent bzw. knapp 3 Zähler auf 850 zu. Die straffere Geldpolitik in China dürfte keine unmittelbar negative Rückwirkung auf die japanischen Märkte, Konjunktur und Unternehmen haben, so ein Stratege von Daiwa Asset Management zu den negativen Vorgaben.
Eine straffere Geldpolitik sei zudem Ausdruck einer stark laufenden chinesischen Konjunktur. Dass der japanische Markt den negativen Vorgaben nicht stärker gefolgt sei, könnte zudem an dem Nachholbedarf liegen, den die Börse in Tokio in den vergangenen Monaten aufgebaut habe, hieß es. Händler sprachen von zuletzt möglicherweise nur kurzlebigen Gewinnmitnahmen und halten kurzfristig einen Test der 10.000er Marke für möglich.
Gestützt von der Währungsseite legten exportsensitive Werte zu. So gewannen Honda Motor 2,0 Prozent auf 3.085 Japanische Yen. Mazda Motor stiegen um 3,1 Prozent auf 231 Japanische Yen, gestützt von einem Bericht, wonach zehn Unternehmen beschlossen haben sollen, Mazda-Aktien von Ford zu übernehmen. Damit würde die Eigentümerstruktur stabiler, hieß es von Analystenseite. Zudem gab es eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 280 Japanische Yen für das Papier.
Sony kamen um 1,4 Prozent voran auf 2.882 Japanische Yen und Canon um 0,1 Prozent auf 3.965 Japanische Yen. Unter den weltweit nachgebenden Rohstoff- und Metallpreisen litten Papiere wie Sumitomo Metal Mining, die 1,3 Prozent auf 1.317 Yen einbüßten. Nippon Steel gaben um 1,1 Prozent nach auf 271 Yen und JFE Holdings um 0,2 Prozent auf 2.673 Yen. Showa Shell Sekiyu gaben um 2,4 Prozent nach auf 689 Yen und der Kurs des Großhandelshauses Mitsubishi Corp um 0,6 Prozent auf 2.089 Yen. Mitsui & Co verbilligten sich um 1,3 Prozent auf 1.298 JPY und Marubeni um 1,1 Prozent auf 525 Yen.
Gewinne gab es im Gummisektor, nachdem Goldman Sachs seine Preisprognose für Naturgummi 2011 auf 4,40 von 3,60 US-Dollar je kg erhöht hatte. Bridgestone stiegen um 3,4 Prozent auf 1.536 Yen, Yokohama Rubber um 2,2 Prozent auf 425 Yen und Sumitomo Rubber um 2,6 Prozent auf 859 Yen. Entscheidend werde für die Reifenhersteller freilich, ob sie die höheren Einstandspreise tatsächlich weitergeben könnten , so die Analysten von Goldman Sachs.
Mori Seiki wurden um 2,2 Prozent auf 829 Yen nach unten genommen vor dem Hintergrund eines Berichts, wonach das Unternehmen im Zuge einer Kapitalerhöhung seine Beteiligung von 5 Prozent am deutschen Maschinenbauer Gildemeister auf über 20 Prozent erhöhen wird.
Quelle: ntv.de, DJ