Marktberichte

Nasdaq-Marionette Tokio erholt sich

Die leichte Erholung der US-Technologiebörse Nasdaq hat die Angst vor falschen Bilanzen an der Tokioter Börse zum Teil verscheucht. Nach dem WorldCom-Schock hat der japanische Aktienmarkt am Donnerstag fest geschlossen.

Der Nikkei-Index gewann 1,9 Prozent und schloss bei 10.262 Zählern, nachdem er am Vortag im Zuge des WorldCom-Strudels vier Prozent abgegeben hatte. Der breiter gefasste Topix rückte um ein Prozent auf 994 Punkte und blieb damit unter der Marke von 1.000 Zählern. Händler bezweifelten jedoch, ob der Aufwärtstrend von Dauer ist. Die Aufschläge könnten sich durch die Yen-Stärke und die fehlenden Kaufimpulse als flüchtig erweisen.

Eine leichte Erholung der Nasdaq um 0,38 Prozent hatte am Donnerstag die vorläufige Trendwende auf dem japanischen Aktienmarkt eingeläutet. "Wir sind nur eine Marionette der Nasdaq", sagte Tetsuya Ishijima, Investmentstratege bei Okasan Securities. Sobald die Wall Street erneut unter Druck gerate, werde auch in Asien wieder ein Ausverkauf einsetzen.

Vor allem die Aktien des Elektronikkonzerns Sony konnten sich am Donnerstag von dem Vier-Monats-Tief des Vortages erholen. Die Titel stiegen um 3,79 Prozent und schlossen bei 6.030 Yen. Auch japanische Telekom- und Technologiewerte konnten ihre Vortagesverluste zum Teil wieder wett machen. Der größte japanische Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo stieg um 1,44 Prozent und ging mit 281.000 Yen aus dem Handel. Advantest, Japans größter Hersteller von Ausrüstungen für Chip-Tests, stieg um 4,23 Prozent auf 7.140 Yen, und auch die Titel des Chipherstellers Tokyo Electron zogen um 3,66 Prozent an.

Technologieaktien waren am Vortag unter Druck geraten, nachdem der Telekomkonzern WorldCom nach US-Börsenschluss bekannt gegeben hatte, seinen Finanzchef Scott Sullivan wegen fehlerhafter Buchführung entlassen zu haben. Chip-bezogene Titel waren nach Angaben von Händlern einer regelrechten Verkaufswelle ausgeliefert.

Quelle: ntv.de

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