Übersee-Börsen belasten Tokio fällt tief
01.10.2002, 08:15 UhrDie Tokioter Börse hat die zweite Hälfte des Fiskaljahres erneut mit deutlichen Minuszeichen begonnen. Große Exporteure wie Toyota gehörten zu den Hauptverlierern. Grund waren einmal die Einflüsse der Börsen in Übersee. Diese hatten den Montagshandel auf einem Mehrjahrestief geschlossen.
Der Nikkei 225 fiel um 2,36 Prozent auf 9162,26 Punkte, der Topix-Index gibt um 1,92 Prozent nach und notiert bei 903,37 Punkten.
Am Montag hatte der New Yorker Dow Jones unter dem Eindruck schlechter Unternehmensnachrichten auf dem niedrigsten Stand seit August 1998 geschlossen.
Der so genannte “Tankan”-Bericht zur Konjunkturlage des Landes ging im Tagesgeschäft unter. Händler begründeten dies damit, dass die Daten im Rahmen der Erwartungen lagen. Den Daten des vierteljährlich veröffentlichten Erhebung der Bank of Japan zufolge, hat sich die Stimmung in der japanischen Wirtschaft im September leicht aufgehellt. Der Index für die großen Industrieunternehmen erhöhte sich auf minus 14 von minus 18 im Juni. Bei den kleineren Unternehmen stieg der Wertauf minus 37 von zuvor minus 41. Die Umfrage umfasst 8.500 Unternehmen.
Tokyo Electron, der weltweit zweitgrößte Ausstatter von Chipproduzenten, verlor 4,94 Prozent auf 4.430 Yen. Der Aktienkurs von Toyota, Japans größtem Autohersteller und gleichzeitig Großexporteur in die USA, gibt 2,24 Prozent auf 3.060 Yen.
Aktien von Banken gerieten nach der überraschenden Entlassung von Finanzminister Hakuo Yanagisawa einmal mehr unter Druck. Zwar hatte die Entscheidung neue Hoffnungen auf deutlichere Fortschritte bei der Bewältigung der Bankenkrise geweckt. Neue Kaufimpulse wurden damit aber nicht ausgelöst. Analysten erklärten dies mit Unsicherheiten über die Verwendung öffentlicher Gelder zum Ausgleich fauler Kredite.
UFJ Holdings fielen 12,07 Prozent auf 284.000 Yen. Der größere Konkurrent Sumitomo Mitsui verliert 5,56 Prozent auf 646 Yen. Die Papiere der weltgrößten Bank Mizuho Holdings gaben 6,67 Prozent auf 266.000 Yen ab.
Unter der Revision der eigenen Ergebnisse litten Ito-Yokado, Japan's größte Handelskette. Das Unternehmen senkte seine Nettogewinn-Erwartungen um 59 Prozent. Kosten für die Renovierung von Geschäften sowie Probleme der Tochter IY Bank ließen das Ergebnis im ersten Halbjahr auf sieben Mrd. Yen fallen, so Ito-Yokado. Die Aktie verliert 6,9 Prozent auf 4.450 Yen.
Quelle: ntv.de