Asiens Börsen uneinheitlich Tokio im Minus
23.03.2010, 12:48 UhrGewinnmitnahmen belasten die Börse in Tokio. Auch der stärkere Yen drückt die Kurse. Andere asiatische Märkte legen dagegen zu.
Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag nach den Abschlägen des Vortages überwiegend moderat erholt gezeigt. Dazu trugen auch die guten Vorgaben von der Wall Street bei. Die meisten Marktteilnehmer gingen aber relativ behutsam vor, da weiterhin neue geldpolitische Drosselungsmaßnahmen in China und Indien befürchtet werden, und auch die Griechenland-Problematik noch nicht als gelöst erscheint.
Am japanischen Aktienmarkt wurden die Abschläge nachgeholt, die am Montag an den übrigen asiatischen Börsen stattfanden, als in Tokio nicht gehandelt wurde. Der Nikkei 225 gab 0,5 Prozent auf 10.774 Punkte ab; der breitere Topix verlor 0,2 Prozent auf 947 Zähler. Besonders stark unter Druck gerieten die Aktien der Immobilienunternehmen, nachdem gemeldet worden war, dass die Landpreise in Japan 2009 um 6,1 Prozent gefallen sind. Dies brachte Mitsui Fudosan um 3,3 Prozent und Mitsubishi Estate um 1,5 Prozent nach unten. Unter den Autowerten gaben Honda 0,5 Prozent und Mazda 1,6 Prozent ab; dagegen erholten sich Toyota um 1,7 Prozent. Auch die Papiere aus dem Elektroniksektor entwickelten sich uneinheitlich. Canon verbilligten sich um 0,7 Prozent und NEC um 0,8 Prozent. Dagegen konnten sich Olympus um 3,3 Prozent verbessern, nachdem die Aktie von Nomura auf "buy" aufgestuft worden war. Mitsubishi Electric stiegen um 1,0 Prozent. Zuvor hatte die Zeitung "Nikkei" gemutmaßt, dass der Elektronikriese mit seinem Jahresergebnis die Erwartungen übertreffen werde. Toshiba zogen um 3,6 Prozent an, nachdem der Konzern bekannt gegeben hatte, mit dem amerikanischen Spezialkraftwerk-Bauer TerraPower Kooperationsverhandlungen über die Produktion von kleinen Atomreaktoren zu führen. Die übrigen Titel aus dem Kernkraftsektor konnten ebenfalls zulegen. Mitsubishi Heavy Industries stiegen um 3,1 Prozent, Japan Steel Works gewannen 2,1 Prozent hinzu.
In Seoul konnte sich der Kospi um 0,55 Prozent auf 1682 Punkte erholen. Vor allem bei den Investoren aus Übersee kehrte das Vertrauen in den koreanischen Aktienmarkt zurück. Die heimischen Institutionellen gehörten dagegen weiter zu den Verkäufern. Größtenteils zulegen konnten die Blue Chips aus dem Technologiesektor. Hier verbesserten sich Samsung Electronics um 1,0 Prozent und Hynix Semiconductor ebenfalls um 1,0 Prozent. Die Aktie von LG Display sprang um 3,7 Prozent nach oben, nachdem es Gerüchte gegeben hatte, dass der Display-Produzent die neuen iPhones von Apple ausstatten werde. Daneben waren die Papiere der Anlagenbauer stark gefragt. Hyundai Engineering & Construction zogen um 4,5 Prozent an; Samsung Engineering verbesserten sich um 4,4 Prozent und GS Engineering um 1,9 Prozent. Hier spekulierten die Anleger auf neue Großaufträge aus dem Nahen Osten. Im Autosektor gewannen Hyundai Motor 1,7 Prozent hinzu; dagegen gaben Kia Motors 0,4 Prozent ab. Die Aktie des Reifenherstellers Kumho Tire brach um 13,6 Prozent ein. Die Kapitalbasis des Konzerns ist offenbar bereits derart angegriffen, dass die südkoreanische Börse heute eine "Sicherheitswarnung" für Investoren veröffentlichte.
In Hongkong zeigte sich der Hang Seng Index zunächst von den Abschlägen am Montag gut erholt. In der zweiten Handelshälfte schwand die Risikoneigung der Anleger aber wieder. Dazu trug unter anderem die relativ schwache Entwicklung an den Inlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen bei. Schlussendlich blieb für Hongkongs Leitindex heute ein Plus von 0,3 Prozent auf 20.987 Zähler übrig. Damit hat es der Index vorläufig auch nicht geschafft, die 21.000-Punkte-Linie zu überwinden. Vor allem für den Immobiliensektor herrschte weiterhin Zurückhaltung vor. Hier gaben China Resources Land 4,5 Prozent und China Overseas Land 1,5 Prozent ab; Henderson Land gingen um 1,1 Prozent nach unten. Unter den Rohstoffwerten verloren PetroChina 0,1 Prozent und Aluminum Corp. of China 0,4 Prozent; dagegen konnte sich die Aktie des Offshore-Förderers CNOOC um 0,5 Prozent erholen. Der Bankensektor entwickelte sich ebenfalls uneinheitlich. Hier gaben ICBC 0,5 Prozent und Bank of Communications 0,7 Prozent ab. Dagegen zogen Bank of China im Vorfeld des Zahlenwerks um 1,8 Prozent an. Im Telekomsektor verbilligten sich China Mobile um 0,1 Prozent. Dagegen legten China Unicom 1,7 Prozent zu; China Telecom stiegen um 5,1 Prozent, nachdem der Konzern für 2010 wieder steigende Gewinne in Aussicht gestellt hatte. Sichtlich gefragt waren daneben die Exportwerte. Hier gewannen Li & Fung 4,7 Prozent hinzu; Esprit Holdings verteuerten sich um 3,1 Prozent.
In China fiel der Shanghai Composite Index um 0,7 Prozent auf 3058 Punkte. Taiwans TAIEX gab 0,31 Prozent auf 7812 Zähler ab. In Indien stieg der Sensex um moderate 0,23 Prozent auf 17.451 Stellen. Thailands SET verbesserte sich um 1,32 Prozent auf 782 Punkte.
Quelle: ntv.de