Marktberichte

Euro-Erholung stützt Tokio im Plus, Shanghai auch

Gestützt von positiven US-Vorgaben und dem etwas festeren Euro schließen die Börsen in Tokio, Shanghai und Hongkong fester. Die Euro-Erholung sorgt für Aufschläge bei einigen Exportwerten. Daneben gerät das Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank in den Blick.

Die Kursgewinne in Asien bleiben vor der morgigen US-Zinsentscheidung begrenzt.

Die Kursgewinne in Asien bleiben vor der morgigen US-Zinsentscheidung begrenzt.

(Foto: REUTERS)

An den Asien-Börsen sind Hoffnungen aufgekommen, dass Griechenland trotz der aufreibenden Verhandlungen am Ende doch noch zusätzliche Hilfen bekommt. In Tokio und an anderen Handelsplätzen legten die Indizes merklich zu. Die Finanzminister der Euro-Zone hatten am Vortag den Druck auf die Regierung in Athen erhöht, im Gegenzug für weitere Hilfen ein hartes Sparprogramm aufzulegen.

Die US-Börsen reagierten positiv darauf. "Der Eindruck ist, dass Griechenland Geld erhalten wird. Zuvor wird aber noch ein wenig gestritten. Die Europäische Union wird Griechenland wohl nicht fallenlassen. Das stützt den Markt", sagte Ken Polcari von ICAP Equities in New York.

Die Kursgewinne in Asien blieben jedoch vor der morgigen US-Zinsentscheidung begrenzt. "Die Investoren warten ab, was Fed-Chef Ben Bernanke nach dem Zinsbeschluss sagt", meinte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Bernanke gibt erst zum zweiten Mal eine Pressekonferenz nach der Sitzung der Notenbank. Die Fed dürfte an ihrem äußerst niedrigen Zins festhalten, den zusätzlichen Geldstrom aus Anleihekäufen aber gleichzeitig versiegen lassen.

Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte schloss 1,1 Prozent fester bei 9459 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte ebenfalls 1,1 Prozent zu auf 815 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Taiwan, Hongkong und Shanghai notierten fester.

Zu den Kursgewinnern in Tokio zählten Exporteure: Der Aktienkurs des Autoherstellers Toyota stieg um knapp ein Prozent. Die Papiere des Unterhaltungselektronik-Herstellers Sony verteuerten sich um 0,2 Prozent. Bei den Einzelwerten stach Panasonic hervor, dessen Anteilsscheine sich um rund 0,7 Prozent verbilligten. Der Konzern hatte zuvor wegen des Jahrhundert-Erdbebens und der Atomkatastrophe von Fukushima einen Rückgang des Betriebsgewinns um elf Prozent für das laufende Geschäftsjahr angekündigt.

TDK verbesserten sich um 3,3 Prozent, nachdem das Unternehmen einen besser als Erwarteten Ausblick für das Gesamtjahr abgegeben hatte. Daneben erhöhte TDK die Dividende auf 90 von 80 Japanische Yen. Bei Kubota (+2,9 Prozent auf 681 Yen) sorgte ebenfalls einer besser als erwartete Unternehmensprognose für Aufschläge.

China-Plus wie zementiert

Die Börse in Shanghai schloss, gestützt von Aufschlägen bei Zementwerten, fester. Das niedrige Handelsvolumen spreche jedoch dafür, dass die Investoren weiter vorsichtig blieben, hieß es am Markt. Der Shanghai Composite Index kletterte um 1 Prozent auf 2646 Punkte und der HSI in Hongkong stieg um 1,1 Prozent auf 21.835 Zähler.

Nach Einschätzung von Analysten sind die Sorgen über die chinesische Konjunktur zwar bereits mit den Abschlägen seit Mitte April eingepreist worden, es sei aber dennoch nicht davon auszugehen, dass die Investoren auf kurze Sicht das Vertrauen in die Märkte zurückgewännen.

Zudem habe der Verkaufsdruck zuletzt vor allem deshalb nachgelassen, weil einige Anleger eine abwartende Haltung eingenommen hätten. "Es ist aber unwahrscheinlich, dass wir starke Kursgewinne sehen, so lange die Inflation hoch bleibt", fügte ein Analyst von Capital Securities hinzu.

Zement und Banken

Zementhersteller profitierten am Berichtstag von Meldungen, nach denen die chinesische Entwicklungs- und Reformkommission lokalen Regierungen die Befugnis erteilt habe, Anleihen zur Finanzierung öffentlicher Bauprojekte auszugeben. Das könne den Baumarkt im dritten Quartal antreiben und für eine höhere Nachfrage nach Zement sorgen, erwarten Analysten. Anhui Conch Cement stiegen um 4,3 Prozent auf 26,30 Yuan, Jidong Cement verteuerten sich um 4,7 Prozent auf 23,41 Yuan und Lionhead Cement kletterten gedeckelt vom Tageslimit um 10 Prozent auf 10,31 Yuan.

Bankenaktien legten nach den jüngsten Verlusten ebenfalls zu. Angesichts der anhaltenden Sorgen über die Qualität der Vermögenswerte bei den Instituten sei das Handelsvolumen aber sehr gering gewesen, merkten Analysten an. So hätten sich etwa ICBC um 0,9 Prozent auf 4,30 Yuan verteuert. China Construction Bank stiegen um 0,4 Prozent auf 4,94 Yuan.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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