Asien im Abwärtstrend Tokio schließt im Minus
23.10.2008, 08:32 UhrNach den herben Kursverlusten in den USA und Europa sind die Börsen in Asien am Donnerstag deutlich auf Talfahrt gegangen. In Seoul verbuchte der Kospi-Index im frühen Handel Verluste von neun Prozent. In Tokio wurde ein Minus von mehr als sieben Prozent registriert, womit der Nikkei-Index auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren fiel. Die Börsen in Singapur, Hongkong, auf den Philippinen und in Australien verbuchten Verluste von mehr als vier Prozent.
Auch die Aktienbörse in Tokio hat am Donnerstag weiter nachgegeben. Nach zwischenzeitlich heftigen Verlusten von mehr als sieben Prozent konnte der Nikkei-Index im späteren Handelsverlauf zwar wieder Boden gut machen, blieb aber klar in der Verlustzone. Am Handelsende ging das Börsenbarometer für 225 führende Werte mit einem Abschlag von 213,71 Punkten oder 2,46 Prozent bei 8460,98 Punkten aus dem Markt. Der breit gefasste Topix sank in Folge der Verluste an der Wall Street um 17,53 Punkte oder 1,97 Prozent auf 871,70 Punkte. Im frühen Handel war der Nikkei-Index zeitweise um 658,08 Punkte oder 7,59 Prozent auf 8016,61 Punkte abgerutscht. Zuletzt hatte die Börse in Tokio im Mai 2003 derart niedrig notiert.
In Seoul fiel der Kospi-Index um neun Prozent auf 1032,47 Zähler. Besonders exportorientierte Unternehmen mussten Kursstürze hinnehmen.
In Hongkong verzeichnete die Börse im morgendlichen Handel ein Minus von 4,83 Prozent, in Singapur gab es Verluste von 4,12 Prozent. Die Börse auf den Philippinen verbuchte mit 4,6 Prozent das größte Minus seit drei Jahren. In Australien verloren die Werte im frühen Handel 4,3 Prozent.
Aufgrund zunehmender Rezessionsängste und wegen des fallenden Ölpreises hatte der New Yorker Dow-Jones-Index am Mittwochabend mit einem Verlust von 5,69 Prozent geschlossen. Auch in Europa schlossen die Börsen am Mittwoch im Minus. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schloss am Abend in Frankfurt mit einem Minus von 4,5 Prozent bei 4571 Punkten.
Beim Öl rutschte der Preis für die Nordseesorte Brent in London erstmals seit Mai 2007 wieder unter die Marke von 65 Dollar je Fass. Der Euro war am Mittwoch erstmals seit fast zwei Jahren unter die Marke von 1,30 Dollar gefallen. Der japanische Yen dagegen legte gegenüber der US-Währung an Wert zu.
Die Ankündigung des Weltfinanzgipfels konnte die Panik an den Finanzmärkten offenbar nicht stoppen. Die USA hatten am Mittwoch verkündet, der Gipfel werde am 15. November in Washington stattfinden. An dem Treffen sollen die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) teilnehmen. Bei dem Gipfel sollen Regeln für die Finanzmärkte erörtert werden.
Quelle: ntv.de